Copyright Abbildung(en): shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 1546272581
Jetzt ist es offiziell: Ab dem Jahr 2030 dürfen in Großbritannien keine neuen Pkw mehr verkauft werden, die ausschließlich mit Benzin- oder Diesel betrieben werden, wie Premierminister Boris Johnson mitteilte. Für Plug-in-Hybride gelte eine Gnadenfrist bis zum Jahr 2035, sofern sie eine „erhebliche“, aber nicht näher bestimmte Strecke rein elektrisch zurücklegen können. Um gleichzeitig die Verbreitung von Elektroautos zu fördern, stellt das Land große Summen bereit: Insgesamt 1,3 Milliarden Pfund (gut 1,46 Milliarden Euro) sollen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur fließen, weitere 582 Millionen Pfund (etwa 655 Millionen Euro) werden bereitgestellt, um Anreize für den Kauf von Elektroautos zu schaffen. Für die Massenproduktion von Elektroauto-Batterien auf der Insel stellt Johnson rund 500 Millionen Pfund (etwa 563 Millionen Euro) in Aussicht.
Die E-Mobility-Vorhaben ist ein Teil eines größeren, zehn Punkte umfassenden Maßnahmenpakets, mit welchem Johnson eine „grüne industrielle Revolution“ anstrebt, um den Klimawandel zu bekämpfen und Arbeitsplätze in nachhaltigen Branchen zu schaffen – Großbritanniens Premier spricht von bis zu 250.000 Jobs, die so neu entstehen sollen. Bis zum Jahr 2050 will Großbritannien die Netto-Null erreicht haben und somit klimaneutral sein.
Dafür ist zum Beispiel auch ein massiver Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen geplant. Die Windkraft soll künftig so weit ausgebaut sein, um jeden Haushalt in Großbritannien mit Strom versorgen zu können. Allein in diesem Bereich sollen bis zu 60.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Um Gebäude, Schulen und Krankenhäuser umweltfreundlicher und energieeffizienter zu gestalten, sollen allein bis 2028 jährlich gut 600.000 Wärmepumpen installiert werden. Bis 2030 will das Land auch ausreichend Kapazitäten aufgebaut haben, um 5 GWh nachhaltig erzeugten Wasserstoffs produzieren zu können.
Außerdem plant Großbritannien, der Atmosphäre im großen Stil CO2 zu entziehen. Das Land hat vor, eine weltweit führende Technologie zur Erfassung und Speicherung klimaschädlicher CO2-Emissionen aus der Atmosphäre zu entwickeln, mit dem Ziel, bis 2030 zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid abzuscheiden – dies entspreche allen Emissionen des industriellen Sektors. Um die Verringerung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre zu unterstützen, will Großbritannien zudem 30.000 Hektar Bäume pro Jahr neu pflanzen.
Quelle: BBC – Ban on new petrol and diesel cars in UK from 2030 under PM’s green plan // The Guardian – Boris Johnson announces 10-point green plan with 250,000 jobs
Deine Anmeldung zum Newsletter:
Ein letzter Schritt fehlt noch.
Vielen Dank für deine Anmeldung zum Newsletter von Elektroauto-News. Du erhältst in Kürze eine E-Mail, in der sich ein Link zur Freischaltung deiner E-Mail-Adresse befindet. Erst durch die Bestätigung des Links dürfen wir deine E-Mail-Adresse zum Versand unseres Newsletter freischalten (Double-Opt-In).
Offenbar hatte Boris Johnson eine Erleuchtung – hoffentlich beim Brexit auch.
Langsam setzt sich die Einsicht durch, dass mit dem Verbenner „kein Blumentopf“ mehr zu gewinnen ist.
Die Erklärung ist, dass ihm sein Girl den Marsch geblasen hat. Die gilt als Oeko-Turbo.
Somit wird die Disruption an Geschwindigkeit enorm zunehmen. Auch wird das die Verbrenner in den nächsten Jahren enorm entwerten.
Irgendwann kommt die Entwertung auf die Verbrenner (und andere alte Technologien) sowieso zu.
Hätten die Autohersteller weltweit vor über 20 Jahren das E-Auto nicht verhindert, dann wäre dieser schmerzliche Prozess längst vorüber und Vergangenheit – aber jetzt steht er noch bevor.
Gut, das UK jetzt auf Tempo macht. Bei einer typischen Nutzungsdauer von 15 Jahren für einen PW müsste dann die Insel so gegen 2045 komplett ent-ICEt sein.
So ganz alleine ist UK ja nicht. Hier eine Liste der Vorhaben – soweit mir das bekannt ist.
Land/Region Zeitpunkt Geltungsbereich des Verbots
Genf 2020 Fahrzeuge der Vignettenkategorie 5 (i.d.R. ältere Diesel)
Mallorca 2025 Neue Diesel, ab 2035 neue Benziner
Norwegen 2025 Neue Benziner und Diesel
Amsterdam 2030 Alle Benziner und Diesel
Grossbritannien 2030 Neue Benziner, Diesel und Hybrid-Modelle
Dänemark 2030 Neue Benziner und Diesel, ab 2035 neue Hybrid-Pkw
Irland 2030 Neue Verbrenner inkl. PHEV, ab 2045 alle Verbrenner
Niederlande 2030 Neue Benziner und Diesel
Paris 2030 Alle Benziner und Diesel
San Francisco 2030 Neue Benziner, Diesel und Hybrid-Modelle
Kalifornien 2030 Neue Benziner, Diesel und Hybrid-Modelle
Schweden 2030 Neue Benziner und Diesel
Slowenien 2030 Neuwagen über 50 g CO₂/km
Schottland 2032 Neue Benziner und Diesel
Frankreich 2040 Neue Benziner und Diesel
u.s.w. Quelle: NZZ
Dazu noch die kanadischen Provinzen Québec in Kanada: 2035 und auch British Colombia fehlt auch noch in der obigen Liste: 2040. Ausserdem fehlt Kalifornien (2035)
Eine Übersicht gibt es auch in der WIKI.
In der Greenzones App eine Übersicht, wo in Europa mit Zufahrtsbeschränkungen zu rechnen ist bzw. erst mal ein Label an das Auto muss …
Allerdings müssen alle bezahlen … auch vollelektrische Fahrzeuge. Verursachergerecht ist das nicht 🙁
Bis 2030 wären Elelektroautos sowieso so günstiger gegenüber Verbrenner, das sich das auch von selbst ohne Verbote lösen würde.
Dann kommt auch noch die immer strengere Euro Normen. Eigentlich braucht es keine Verbote.
Das regelt sich von selber.