Bosch hat eine repräsentative Umfrage in vier europäischen Ländern durchführen lassen, um zu ermitteln, was man sich von der Mobilität der Zukunft erwartet. Dabei wurde ersichtlich, dass nicht nur Elektroauto mit Batterie oder Brennstoffzelle, Benziner oder Diesel gleichermaßen interessant und relevant für die Befragten sind. Sondern auch, dass sich 70 Prozent der Befragten auch für Verbrenner eine Kaufprämie, und 57 Prozent eine Förderung von E-Fuels wünschen.
Insgesamt wurden 2.500 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien befragt. Bei der Frage danach, welches Auto man sich holen würde, wenn man sich morgen für ein Neues entscheiden müsste, fiel die Aussage, dass mehr als die Hälfte der Befragten einen Verbrenner als Erstwagen und rund ein Drittel einen solchen als Zweitwagen erstehen würden. Dennoch zeigt sich, mit Blick auf die Zukunft, dass rund 68 Prozent der Befragten 2030 den E-Antrieb als meistgenutzten Antrieb vorne sehen. Damit noch vor Hybriden und Verbrenner. Dabei spielt die Brennstoffzelle auch eine entscheidende Rolle, da rund ein Drittel der Befragten in dieser die Technik für die Mobilität der Zukunft sieht.
“Die Elektromobilität kommt – das ist gut so. Bosch investiert allein in diesem Jahr 500 Millionen Euro in diesem Bereich. Gleichzeitig entwickeln wir auch den Verbrennungsmotor ständig weiter, weil er noch immer gebraucht wird.” – Stefan Hartung, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH
Geht es nach Bosch, wird es ungefähr 2030 so weit sein, dass in Deutschland zwei von fünf Fahrzeugen elektrisch unterwegs sein werden. Die restlichen drei Fahrzeuge sind dann weiterhin mit Benzin- und Diesel-Systemen unterwegs. So noch die Aussage im Frühjahr 2018, welche man mit weiteren Aussagen im Mai 2020 erneut gestützt hat. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Frage aufkam, ob es auch Zuschüsse für Verbrenner geben soll. 70 Prozent der Befragten gaben zu verstehen, dass dies durchaus sinnvoll wäre. Dabei fiel die Zustimmung zu einem staatlichen Finanzzuschuss beim Kauf eines Autos mit konventionellem Antrieb mit 83 Prozent in Italien am höchsten und mit 60 Prozent in Großbritannien am niedrigsten aus. In Frankreich sind 77 Prozent dafür, in Deutschland 62 Prozent.
Dabei haben die Befragten durchaus eine klare Vorstellung davon wie hoch die Prämie ausfallen soll. Die Umfrage zeigt hierbei auf, dass knapp ein Drittel der Europäer am liebsten einen Zuschuss von wenigstens 9.000 Euro sehen. Das entspricht der aktuellen maximalen Förderung von Elektroautos in Deutschland. Interessant dürfte vor allem die Tatsache sein, dass 80 Prozent der Befragten der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen einen Verbrennerbonus als sinnvoll erachten.
E-Fuels seien ebenfalls ein Thema. So stimmten im Schnitt 57 Prozent der Teilnehmer der Aussage zu, dass die Politik E-Fuels steuerlich fördern sollte. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, kommen wir um E-Fuels nicht herum“, sagt Hartung. „Nur mit synthetischen Kraftstoffen können die weltweit mehr als eine Milliarde Fahrzeuge, die bereits auf den Straßen sind, zum Klimaschutz beitragen.“
Quelle: Automobil Industrie – Bosch-Umfrage: Europäer bevorzugen Antriebsvielfalt