Informationen der Süddeutschen Zeitung zufolg plant Volkswagen die Auflage eines neuen, milliardenschweren Sparprogramms. Dafür könnten 5.000 Jobs in der Verwaltung wegfallen, womöglich werde es aber nötig, gar 7.000 Stellen zu streichen. Herbert Diess wolle von 2023 an über zusätzliche Effizienzmaßnahmen 5,9 Milliarden Euro jährlich einsparen. Begründet wird das neue milliardenschwere Sparprogramm durch die Umstellung auf Elektroautos. Da das Unternehmen hierfür entsprechend Kapital benötigt.
Die Spekulationen rund um den massiven Stellenabbau wurden vom Unternehmen bisher nicht kommentiert. Vielmehr habe man lediglich auf Jahrespressekonferenz der Marke am Mittwoch verwiesen. Der VW-Betriebsrat hält sich ebenfalls zurück mit einem Kommentar. Bereits im Juli forderte Diess höhere Gewinne – trotz massiven Invest in E-Mobilität. Vonseiten Porsche sei bereits damals der Hinweis erfolgt, dass die angestrebte Rendite von 15 Prozent in 2020 und 2021 nicht zu erreichen sei. Begründet wird dies durch hohe Investitionen in die Elektromobilität.
Im November 2018 hat man einen entsprechenden Weg bereits eingeschlagen, um für E-Mobilität fit zu werden. Der Volkswagen-Konzern will, um fit zu sein für die Elektromobilität, den finanziellen Aufwand für seine Fabriken senken und ihre Produktivität steigern.
Dass die Marke dennoch mehr sparen muss, hatte der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter noch Anfang Dezember deutlich gemacht. Er sah auch Spielraum, über Altersteilzeit und Fluktuation weitere Stellen zu kürzen. Ähnlich hatte sich damals Personalvorstand Gunnar Kilian geäußert. In den nächsten Jahren würden „ohnehin viele Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge“ aus dem Arbeitsleben ausscheiden. „Das bietet uns die Möglichkeit, frei werdende Stellen nicht neu zu besetzen“.
Derzeit sieht VW-Konzernchef Diess den WLTP-Prüfzyklus als Risikofaktor. Zwar habe man sich so frühzeitig wie möglich und sehr intensiv auf das neue Testverfahren zur Bestimmung von Schadstoff- und CO2-Emissionen sowie des Kraftstoffverbrauchs vorbereitet, aber ganz sicher ist man sich wohl doch nicht. In diesem Zusammenhang gab VW-Betriebsratschef Osterloh zu verstehen, dass allein das „mangelhafte Management“ des neuen Abgastestverfahrens WLTP den Konzern im vergangenen Jahr „mindestens eine Milliarde Euro“ gekostet habe. Eine Milliarde Euro, welche nun an anderer Stelle wieder eingespart werden müsse.
Quelle: Süddeutsche Zeitung – „HB“: VW Pkw plant Sparprogramm und Abbau von 5000 Stellen