Volkswagens Elektroauto-Star ist nicht das Auto, sondern die Plattform. Das hat unser Autor Michael Anfang Januar bereits ganz gut erkannt. Denn die MEB-Plattform ist so variabel, dass bis zum Jahr 2022 nach Plänen des Volkswagen-Konzerns insgesamt 27 verschiedene Fahrzeuge auf dieser aufgebaut werden können. Und nun scheint es so, als ob der VW-Konzern seine Produktionsplattform für Elektroautos als Industriestandard etablieren und für Wettbewerber öffnen will.
Michael Jost, Strategiechef der Kernmarke VW, gab gegenüber dem Tagesspiegel zu verstehen, dass „unser Baukastensystem für Elektroautos – der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) – soll ein Standard nicht nur für den VW-Konzern sein“. Zu diesem Zweck befindet man sich bereits in „einigen fortgeschrittenen Gesprächen“ mit Wettbewerbern, vor allem im Volumensegment. Hier kommt einem natürlich direkt der Austausch mit Ford in den Sinn, welche bereits eine globale Allianz mit VW eingegangen sind.
Bereits im September haben wir darüber berichtet, dass VW unter dem Motto „Electric for all“ agiert. Spiegelt dies doch die Vision und das zentrale Versprechen der Marke Volkswagen wider. Man möchte innovative Technologien für viele Kunden erreichbar machen. Durch die neu geschaffene Plattform soll ein bislang unerreichtes Preis-Leistungsverhältnis erreicht werden, was dazu führt, dass das E-Auto vom Nischenprodukt zum Bestseller wird. Dieser Gedanke wird mit dem Öffnen der Plattform für den Wettbewerb konsequent weitergedacht.
Das erste Fahrzeug, welches auf MEB-Basis vom Band laufen wird, steht ebenfalls schon fest: der VW ID. Das erste Seat-Elektroauto kommt ebenfalls auf MEB-Basis in Anlehnung an Seat Leon, wie wir bereits berichtet haben. Des Weiteren wurde nun bestätigt, dass nach dem für 2020 angekündigten ersten I.D-Modell auch ein preiswerteres Einstiegsmodell vorgestellt wird. Dabei handelt es sich aber wohl nicht um den VW ID., bei dem Gerüchte für Einstiegspreise von um die 25.000 Euro im Raum standen.
„Ab 2023, spätestens 2024, werden wir auch ein E-Modell in der Größe eines T-Roc für unter 20.000 Euro auf den Markt bringen“, sagte der Strategiechef dem Tagesspiegel. Bis 2023 investiert die Marke mehr als elf Milliarden Euro in E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste, davon mehr als neun Milliarden Euro in die ID-Familie.
Der Volkswagen-Konzern will in den kommenden sieben Jahren, um fit zu sein für den Wandel hin zur Elektromobilität, den finanziellen Aufwand für seine Fabriken senken und gleichzeitig die Produktivität steigern. Diese neue Konzern-Produktionsstrategie 2025 soll bei fast allen Marken umgesetzt werden.
Quelle: Der Tagesspiegel – VW öffnet Elektro-Plattform für Wettbewerber
Sowohl die Kooperation mit Ford als auch diese Ankündigung entspringt einer gewaltigen Not, sich radikal zu verändern.
Dabei geht es nicht um das Auffangen von Kosten aus dem Abgasskandal, sondern um das Vermeiden oder besser REDUZIEREN von gewaltigen Verlusten von Marktanteilen.
Noch ist VW der größte Hersteller (Produktionszahlen) weltweit.
Doch bald stehen Millionen Fahrzeuge auf Halde:
Entweder aus dem Verkehr gezogen (wegen Abgasskandal) oder nicht mehr zu verkaufen, wegen sinkender Modellnachfrage.
Die Händler sprechen schon von Existenzängsten.
Daher waren das längst überfällige Maßnahmen (fast 10 Jahre zu spät) – aber immer noch rechtzeitig, um den Crash zu vermeiden.
VW wird eine Talsohle durchlaufen und in 12-15 Jahren wieder zu den drei größten gehören. Platz eins wird dauerhaft nach China gehen – das ist nicht aufzuhalten.
Platz zwei traue ich durchaus einer Allianz um VW zu.
Durch diese Maßnahme werden im Bereich der Plattform Kosten gespart, die Volumenmodelle ermöglichen, die als „Volks-„wagen preislich im Bereich von e-Go, uniti und Sion liegen werden.
Die große Frage ist jedoch, wie werden von den VDA-Mitgliedern die nächsten 5 Jahre überstanden:
Es tritt eine riesige Kaufzurückhaltung innerhalb des Kleinwagen und Untere-Mittelklassewagen-Segmentes (und untere Segmente der Nutzfahrzeuge, Kleintransporter etc.) ein, denn keiner hat Lust den Wertverlust der Verbrenner zu finanzieren oder die derzeitigen Abzockpreise der E-Modelle zu bezahlen, wenn die nächste Generation schon in 2 Jahren da ist.
nobless oblige oder adel verpflichtet……………
aus tüchtigen vorfahren kam immer wieder ein paucken schlag……………
was tat Ferdinand Porsche schon alles im auto- und traktorenbau?
die legendären sportmotorräder nsu max kamen aus Neckarsulm….
wer hat dem Weltauto golf den ersten Motor geliefert?
der kam vom Audi 80!
wer hatte 2018 am e formel rennen in der Stadt Zürich den schnellsten Motor?
das war ein Audi……………
Photovoltaik, Akkus (einschließlich der dazugehörigen Produktionstechnologien und der Maschinenbauer) sind wesentliche Bausteine der E-Mobilität und befindet sich nahezu vollständig in chinesischer Hand.
Die Exportquote deutscher Unternehmen kann nur wieder die in der Vergangenheit (und aktuell knapp über dem Höhepunkt im Abwärtstrend befindlich) erlangte Bedeutung für die Volkswirtschaft erlangen, wenn die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung auch wieder in Deutschland umgesetzt werden.
Bei Patenten sind wir immer noch bedeutend (aber nicht mehr führend).