„Auf den Punkt gebracht: Die Zukunftsaussichten des Volkswagen Konzerns sind gut“, begann Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, seine Rede zur Hauptversammlung des Automobilkonzerns. Das Auto erlebe momentan „einen fundamentalen Wandel hin zur Elektromobilität, zum digital vernetzten und langfristig zum autonomen Fahren“. All das mache Autos zwar technologisch noch anspruchsvoller, andererseits verleihe ihm dies auch neue Qualitäten: „Das Auto wird sauber, deutlich sicherer und viel komfortabler als heute.“
Volkswagen sehe „in dieser Transformation eine große Chance“, so Diess auf der Hauptversammlung. „Diese Chancen werden wir mit einem klaren Plan nutzen: für emissionsfreie Antriebe, für die Vernetzung und Digitalisierung unserer Fahrzeuge und für neue Dienstleistungen“. Dabei gehe Volkswagen „entschlossener“ vor als seine Wettbewerber, ist sich Diess sicher.
Diess gibt zu, dass die Dieselkrise, die VW bislang gut 30 Milliarden Euro gekostet habe, „der Startschuss für eine grundlegende Neuausrichtung“ des Konzerns gewesen sei, und zwar „technologisch, personell und kulturell“.
„Für unseren Weg in die Zukunft verfügen wir über ein solides Fundament: Mit zwölf starken Marken für alle Segmente und Kundenwünsche. Mit einem Netzwerk von Entwicklern und Experten, die jeden Tag technologische Spitzenleistung bringen. Mit motivierten Mitarbeitern in unseren Werken. Und mit einem Vertrieb, der in allen Weltregionen zu Hause ist und unsere Kunden nicht nur kennt, sondern auch ernstnimmt.“ – Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG
Im Jahr 2018 habe der Konzern mehr als 70 neue Modelle eingeführt und 10,8 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 236 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Sondereinflüssen betrug 17,1 Milliarden Euro. Die Rendite lag mit 7,3 Prozent am oberen Ende des Zielkorridors. Unter dem Strich stehe ein auf 12,2 Milliarden Euro verbessertes Konzernergebnis nach Steuern. VW geht es also trotz Dieselkrise ziemlich gut.
Und nun steht die Elektroauto-Offensive an. Der MEB, wie die Elektroauto-Plattform des Konzerns heißt, soll „mit großem Abstand die weltweit größte Stückzahl von E-Fahrzeugen tragen“, sagte Diess. Als erstes Fahrzeug auf dieser neuen Plattform läuft noch in diesem Jahr der Volkswagen ID.3 an. „In kurzer Taktung“, wie der VW-Chef ankündigt, sollen Modelle der Marken Audi, Skoda und Seat folgen: „Insgesamt planen wir in der ersten Welle bis 2022 konzernweit rund 15 MEB-Modelle. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Kompaktwagen über große Limousinen bis zum E-Bulli“, so Diess. „Auch emotionale Kleinserienfahrzeuge sind denkbar. Je mehr Autos auf dem MEB basieren, desto günstiger werden sie. Darum öffnen wir diese Plattform auch für Dritte.“
Diess wies auch auf die Relevanz des neu organisierten Unternehmensbereichs Konzern Komponente hin, der seit Anfang des Jahres als eigenständige unternehmerische Einheit agiert: „Damit ist aus dem Stand einer der weltgrößten Zulieferer entstanden, mit einem Geschäftsvolumen von rund 35 Milliarden Euro und mehr als 80.000 Beschäftigten“, so Diess in seiner Rede. Für den Erfolg von Elektroautos spiele die Konzern Komponente „eine zentrale Rolle. Hier werden nicht nur diverse E-Komponenten für den MEB gefertigt, sondern auch die Aufgaben rund um das wichtigste Bauteil, die Batterie, gebündelt – von der Zellforschung über die Batteriesysteme-Fertigung und den Einsatz im Second Life bis zum Recycling.“
2019 wird „ein Schlüsseljahr der konzernweiten E-Offensive“
Der Volkswagen Konzern habe „die Substanz, die globale Aufstellung und Finanzkraft für eine erfolgreiche Transformation“. Deshalb gibt sich Diess „überzeugt“ davon, gute Chancen zu haben, „den Wandel in unserer Industrie nicht nur mitzugestalten, sondern ihn voranzutreiben. Volkswagen wird auch in der neuen Mobilitätswelt eine Führungsrolle einnehmen.“
Zu kämpfen habe der Konzern „an einigen Stellen noch mit schwerfälligen Strukturen, komplexen Prozessen und hohen Kosten. Hier gibt es viel zu tun. Großen Ballast können wir uns auf Dauer nicht leisten“, gibt Diess zu Bedenken.
Im Jahr 2019 will VW die Elektromobilität forcieren, da sie „der mit Abstand effizienteste Weg zur Dekarbonisierung und zum Erreichen der CO2-Flottenziele“ ist. 2019 werde „ein Schlüsseljahr der konzernweiten E-Offensive.“
„Um die individuelle Mobilität für möglichst viele Menschen zu erhalten, muss das Auto sauber werden. Nur so hat die Automobilität eine gute Zukunft. Wir befinden uns in einer Zeitenwende: Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung der Menschheit. Wenn wir die CO2-Emissionen nicht signifikant senken, wird das verheerende Folgen für die nächsten Generationen haben. Als größter Automobilhersteller der Welt steht unser Unternehmen besonders in der Pflicht.“ – Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG
Vor allem ein tieferer Blick in CO2-Statistiken scheint bei VW einige Augen geöffnet zu haben: „Allein die Fahrzeuge unserer Pkw-Marken verursachen 1 Prozent des weltweiten CO2-Austoßes“, so Diess auf Hauptversammlung. „Dieses eine Prozent wollen wir bis 2050 auf 0 absenken. Wir verpflichten uns zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens“, so der VW-Chef. VW wolle bis 2050 CO2-neutral arbeiten, und dies gelte nicht nur für die Fahrzeuge, sondern auch für Beschaffung, Produktion und Verwaltung.
VW folge dabei drei Prinzipien. Erstens: CO2 wirksam und nachhaltig reduzieren. Zweitens: die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umstellen. Drittens: nicht vermeidbare Emissionen kompensieren.
Elektromobilität „das Schlüsselelement“ der CO2-Strategie von VW
„Das Schlüsselelement“ der CO2-Strategie von VW sei ist die Elektromobilität. Auf absehbare Zeit gebe es keine Alternative zum batterieelektrischen Antrieb: „Über den gesamten Lebenszyklus von 200.000 Kilometern verursacht ein Elektroauto im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nur rund die Hälfte an CO2.“ Das Elektroauto sei zudem „deutlich energieeffizienter als andere alternative Antriebe.“ Allerdings könnten auch die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe mittel- und langfristig an Bedeutung gewinnen. „An beiden Optionen forschen wir intensiv weiter“, zeigt sich Diess immerhin ein bisschen technologieoffen.
„In den nächsten Jahren bringen wir attraktive E-Autos auf den Markt“, kündigte Diess an. Diese werden „für viele Kunden die beste Wahl sein bei Unterhaltskosten, Vernetzung, Modernität und natürlich Umweltfreundlichkeit.“
Volkswagen sei „für die E Mobilität besser aufgestellt als der Wettbewerb. Als Konzern werden wir das Elektroauto erfolgreich machen – durch die richtigen Produkte, überlegene Baukästen und weltweite Skaleneffekte. Damit machen wir es für breite Schichten bezahlbar. Schon in wenigen Jahren werden Elektroautos und konventionelle Modelle bei den Kosten gleichauf liegen.“
Quelle: VW – Pressemitteilung vom 14.05.2019
Nur Elektroautos zu bauen wird für VW hoffentlich nicht tötlich sein. Diese Autos sind nur begrenzt verwendbar, vor allem außerhalb unserer deutschen Grenzen. Das wird auch so bleiben. Die Kunden werden auf Hersteller wechseln, die unter anderem Hybridantriebe anbieten.
Dann wäre TESLA schon lange tot und nicht Taktgeber wie der Energie wandel zu laufen hat. Schliesslich wollen Honda , Toyota und ein paar Deutsche die auch Hybrids bauen auch noch leben. H. Diess von VW liegt richtig. Aber mit dem Balastabwerfen sollte in der eigenen Organisation beginnen. Eine reine Katastrophe was kürzlich der Oberchef von VW Schweiz (AMAG) bei einem TV Interview heraus gelassen hat. Sie hätten keine Dieselprobleme. In den USA sei das nur wegen der anderen Gesetzregelung dort……..Dieselmotoren würden vollkommen sauber………. Ein dazugeschalteter Heini von einer Forschungsanstalt Genf ,offenbar von der Oellobby angehaucht , schreite deshalb ins gleiche Rohr gegen die E Mobilität.