Die Voltabox AG, ein Systemanbieter für Elektromobilität in industriellen Anwendungen, hat vor wenigen Tagen ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2019 veröffentlicht und ihre Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Im ersten Halbjahr erzielte Voltabox einen Konzernumsatz von 32,1 Millionen Euro (Vorjahr: 18,1 Millionen Euro), was einem Anstieg um 77,3 Prozent entspricht. Das EBIT lag bei -3,6 Millionen Euro nach 0,1 Millionen Euro im Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich für den Umsatzanstieg waren Batteriesysteme für den Einsatz in Gabelstaplern. Daneben trug im ersten Halbjahr die Serienproduktion von Batteriesystemen für den Einsatz in landwirtschaftlichen Fahrzeugen zum Umsatzwachstum bei. Ebenso verläuft der Absatz von Akkupacks für Pedelecs und E-Bikes sehr erfreulich, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Im Bereich der Land- und Baumaschinen, in dem sich Voltabox aktuell in der Serienproduktion von Batteriesystemen für den Kunden Schäffer befindet, hat sich das Unternehmen im ersten Halbjahr weiter erfolgreich im Markt positioniert und neue Kunden hinzugewonnen. Im Mai dieses Jahres hatte Voltabox bereits über die neue Geschäftsbeziehung zu Ladog, einem Hersteller von kommunalen Kleintransportern, berichtet.
Zum Ende des zweiten Quartals ist die Serienproduktion der Standardcontainer für den im Februar vermeldeten Auftrag zur Ausstattung von Trolleybussen in vier schweizer und italienischen Städten planmäßig angelaufen. Kerngeschäft sind sichere, hochentwickelte und leistungsstarke Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis, die modular und in Serie gefertigt werden. Die Batteriesysteme finden vor allem Verwendung in Bussen für den Personennahverkehr, Gabelstaplern, fahrerlosen Transportsystemen und in Bergbaufahrzeugen. Daneben entwickelt und fertigt das Unternehmen hochwertige Lithium-Ionen-Batterien für ausgewählte Massenmarktanwendungen wie z.B. Hochleistungs-Motorräder.
Voltabox unterhält Produktionsstätten am Unternehmenssitz in Delbrück (Deutschland), in Austin (Texas, USA) und in Kunshan (China) sowie Entwicklungsstandorte in Aachen und Korntal-Münchingen (Deutschland).
„Wir konnten im ersten Halbjahr in einem schwachen Marktumfeld weiter wachsen und neue Kunden hinzugewinnen. Gleichwohl haben zuletzt temporäre Effekte unsere Profitabilität belastet. Folglich haben wir bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unsere Kostenstrukturen zu verbessern. Zudem werden wir uns künftig noch stärker auf Bereiche konzentrieren, mit denen wir unser operatives Ergebnis wieder deutlich steigern können. Ich bin überzeugt, dass wir infolge unseres entschlossenen Vorgehens im Jahr 2020 nachhaltig in die Gewinnzone zurückkehren werden.“ – Jürgen Pampel, Vorstandsvorsitzender der Voltabox AG.
Weiterhin hat Voltabox im ersten Halbjahr die Serienproduktion für den Battery Hauler 18/20 des Kunden Komatsu auf das Planniveau hochgefahren. Die jährliche Stückzahl in der Produktion wird sich im zweistelligen Bereich bewegen. Wie bereits angekündigt, befinden sich zudem weitere Projekte in der Entwicklung bzw. Validierung. Voltabox verfolgt das Ziel, erste Auslieferungen innerhalb der kommenden neun Monate vorzunehmen. Parallel bearbeitet das Unternehmen mit hohem Tempo Vorentwicklungsthemen gemeinsam mit seinem amerikanischen Kunden, unter anderem für den Load Haul Dump mit einer Nutzlast von vier Tonnen.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2019
Am 12. August 2019 hat der Vorstand der Voltabox AG eine Anpassung seiner Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019 bekanntgegeben. Wesentliche Gründe sind die teilweise Verschiebung eines Großauftrags an die amerikanische Tochtergesellschaft Voltabox of Texas, Inc., in das Jahr 2020 und die Umstellung bei einem wichtigen Zell-Lieferanten auf die neueste Technologie, was bei Voltabox in Teilbereichen zu einer vorübergehenden Produktionsunterbrechung führen wird.
Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet Voltabox nunmehr mit einem Konzernumsatz von 70 Millionen Euro bis 80 Millionen Euro. Als EBIT-Marge prognostiziert das Unternehmen eine Spanne von minus 8 bis minus 9 Prozent.
Weiterhin geht der Vorstand im laufenden Jahr von einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 14 Millionen Euro aus. Die aktivierten Eigenleistungen werden im laufenden Jahr planmäßig rund 57 Prozent der Investitionssumme betragen. Zudem erwartet der Vorstand, dass Voltabox im Gesamtjahr einen deutlich verbesserten operativen Cashflow generieren wird. Da dieser aber infolge der Entwicklungen zum Halbjahr geringer ausfällt als ursprünglich erwartet, wird sich der im Gesamtjahr 2019 gegenüber dem Geschäftsjahr 2018 stark verbesserte Free Cashflow gleichwohl in einem negativen zweistelligen Bereich bewegen.
Vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf der Ertragsseite hat Voltabox konsequent Maßnahmenpakete eingeleitet, um die Kostenstrukturen zu verbessern und im Jahr 2020 eine nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone zu gewährleisten. Zudem wird sich das Unternehmen in Zukunft verstärkt auf Projekte und Systemlösungen konzentrieren, die ein besseres Verhältnis von Entwicklungsaufwand zu potenziellem Umsatz versprechen. In den USA werden aktuell die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisqualität zeitgleich realisiert und aus Deutschland eng begleitet.
Quelle: Voltabox – Pressemitteilung vom 21.08.2019