Christian Hochfeld, Leiter der Organisation Agora Verkehrswende in Berlin, äußerte sich in einem Interview mit Buzz Energy ausführlich über den Wandel zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren und welche Chancen und Risiken sich dadurch für die deutschen Hersteller BMW, Daimler und den VW-Konzern ergeben.
„Die Chancen stehen wahrscheinlich besser, wenn sie sich zusammenschließen“, sagt Hochfeld in dem Gespräch. Das senke „die hohen Entwicklungskosten für elektrifizierte und autonom fahrende Modelle sowie Sharing-Konzepte.“ Begrüßenswert ist, dass die deutschen Hersteller „den Schuss jedenfalls gehört haben“ und in den kommenden Jahren eine ganze Reihe neuer Elektromodelle auf den Markt bringen, „auch zu erschwinglichen Preisen und mit akzeptabler Reichweite.“
„Allerdings schläft die Konkurrenz nicht“, warnt Hochfeld: „Weltweit haben verschiedene Firmen angekündigt, in den nächsten fünf Jahren weit mehr als 100 Elektro-Modelle anzubieten“, die Konkurrenz wachse also, vor allem in China, wo man den Markt für Elektrobusse „als warnendes Beispiel“ betrachten müsse. „Weltweit rollen rund 400.000 Elektrobusse, 99 Prozent in China – nur eine Handvoll stammen von deutschen Herstellern. Hoffen wir, dass es sich bei den Pkw nicht ähnlich abspielt.“
Erfreulich sei auch, dass immer mehr „Managerinnen und Manager erkennen, dass die gesellschaftliche Lizenz zum Autobau künftig stark davon abhängt, wie klimafreundlich die Fahrzeuge sind.“ Auch die Erkenntnis, „dass es weniger Autos braucht, um die Lebensqualität in unseren Städten zu verbessern“, sei langsam in den Führungsriegen angekommen. „Das setzt neue Mobilitätsdienstleistungen voraus, die es ermöglichen, mehr und mehr auf den eigenen Pkw zu verzichten“, wie etwa Carsharing- oder Ridesharing-Dienste.
Auch die Politik ist gefordert
Die Politik müsse nun ebenfalls „den Wandel unterstützen. Noch fehlen die richtigen Rahmenbedingungen: Fossile Mobilität muss teurer, klimafreundliche dagegen billiger werden, etwa durch die Ausrichtung des Steuersystems. Und natürlich brauchen wir jede Menge Ladesäulen für E-Autos“, fordert Hochfeld.
Außerdem „werden dringend mehr Windräder und Solaranlagen gebraucht“, mahnt der Leiter von Agora Verkehrswende, damit die Ökobilanz von E-Autos im Vergleich zu Verbrennern noch deutlicher Richtung Stromfahrzeuge ausfällt aus bislang. „Je mehr Ökostrom man herstellt, desto besser wird die Klimabilanz“, so Hochfeld.
Ein Problem, das er „nicht kleinreden will“, bestehe bei den Batterien, und hier herrscht Nachholbedarf: Rohstoffe wie Kobalt etwa „stammen teilweise aus Minen, die ökologisch bedenklich sind, und in denen generell schlechte Arbeitsbedingungen vorherrschen“. Und auch für die energieintensive Fertigung der Akkus sollte deutlich mehr Ökostrom verwendet werden, damit der ökologische Fußabdruck von Elektroautos noch besser wird.
Quelle: Bizz Energy – „Nicht ausgemacht, dass die deutsche Autoindustrie führend wird“
Günther Schuh muss offenbar bei VW Verbrennerwerbung machen. Man könne mit einem E Auto nicht so schnell und günstig zum Ziel kommen wie mit einem Verbrenner ??? die Batterie sei 10x schwerer als ein Benzintank mit 50 Liter. Aber hallo, und der Motor samt Getriebe beim anderen 5x schwerer als ein E Motor und kann gar nicht rekuperieren.
Zum Benzinpreis dieser 50 Liter kommt ein E Auto dreimal so weit.
Hochfeld:
Alles Fakten, Mahnungen, Hoffnungen, wie sie seit fast 10 Jahren durch den „Experten-Wald“ geistern.
Klar hoffe ich mit, dass die deutschen Hersteller den Schuss gehört haben, denn unsere gesamte Volkswirtschaft hängt zu einem erheblichen Teil der Wirtschaftsleistung davon ab! Und damit auch das gesamte Sozialversicherungssystem, Steuer- und Abgabensystem, Bildungssystem, Infrastruktur, Kultur usw.
Aber leider fehlen halt 10 Jahre versäumter Wettbewerb!