Vergangene Woche wurde vonseiten Tesla der europäische Standort der Gigafactory 4 bestätigt. Diese wird in der unmittelbaren Nähe von Berlin, Deutschland – um genauer zu sein in der brandenburgischen Grünheide – entstehen. In dem europäischen Werk sollen Batterien, Antriebsstränge und Fahrzeuge gefertigt werden, beginnend mit dem bevorstehenden Model Y von Tesla. Ein Investment von bis zu vier Milliarden Euro sowie 3.000 neue Jobs stehen im Raum.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will Tesla bis zu vier Milliarden Euro in die geplante „Gigafactory“ in GrĂĽnheide nahe Berlin investieren. Die Summe soll hierbei in mehreren Ausbaustufen in die Gigafactory flieĂźen. Des Weiteren seien in einer ersten Stufe die Schaffung von bis zu 3.000 Arbeitsplätze geplant. Nach vollendetem Ausbau der Gigafactory 4 in Europa sei gar die Rede von 8.000 neuen Jobs, welche Tesla nahe Berlin schaffen möchte. Bereits im ersten Quartal 2020 soll mit dem Bau begonnen werden.
Der VW-Vorstandsvorsitzende Herbert Diess äuĂźerte sich ĂĽber die Pläne von Musk und Tesla und gab zu verstehen: „Ich glaube, dass Elon Musk den Austausch mit der starken deutschen Automobilindustrie sucht.“ Diesen wird er durch die Standortentscheidung auch erhalten. Die andere Frage ist nur, ob die deutschen Automobilhersteller so erfreut darĂĽber sind.
Die Brandenburger Landesregierung will am 22. November 2019 eine Taskforce zur geplanten Ansiedlung des E-Autobauers Tesla in Grünheide einsetzen. Dies soll den Ablauf hinsichtlich Freigabe- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen. Des Weiteren soll es hierdurch für Tesla und die Beteiligten in der Kommune, dem Landkreis und den Ministerien feste Ansprechpartner geben.
Bisher ist offen, ob Tesla die nötigen Unterlagen StĂĽck fĂĽr StĂĽck oder als Sammelantrag einreicht. Am auserkorenen Standort mĂĽsse erst noch Wald abgeholt werden. Wobei Tesla zu verstehen gab, dass man die dreifache Menge wieder aufforsten lasse. Laut „Bild am Sonntag“ kann Tesla mit EU-ZuschĂĽssen von rund 300 Millionen Euro rechnen. Die Fabrik soll voraussichtlich Ende 2021 in Betrieb gehen.
Quelle: Automobilwoche – Neues Werk bei Berlin: Tesla plant bis zu vier Milliarden Euro fĂĽr deutsche Fabrik / Volkswagen blickt gelassen auf angekĂĽndigtes Tesla-Werk / Tesla-Taskforce wird eingesetzt // heiseAUTOS – Tesla in GrĂĽnheide: 3000 Jobs geplant
Wettbewerb ist gut fĂĽr die Wirtschaft und den Endverbraucher. Elon Musk wird wenn die Deutsche BĂĽrokratie mitspielt, den Deutschen Politikern und regierenden in Berlin zeigen wie schnell es gehen kann von Planung bis Produktion. Der kleine Seitenhieb in Richtung „Flughafen Schönefeld“ und die strategische Nähe zu diesem wird blamabel fĂĽr die Deutsche Bauindustrie. Mit der 3. Gigafactory hat er immerhin schon gezeigt wie es geht. Ich bin gespannt….
Wäre vielleicht gut gewesen, die GF4 anstelle von südlich von Berlin, nördlich von Berlin (Richtung Rostock) zu platzieren.
Wegen Strom von WindmĂĽhlen.
Hallo Herr Diess,
ich glaube kaum, dass es das Ziel von Elon Musk ist, dass die deutschen Autobauer erfreut sind ĂĽber diesen Schachzug.
Hätte ihr Konzern die letzten Jahre ehrlich seinen Umsatz erwirtschaftet, dann wären zumindest die vielen tausende von VW-, Audi- und Porschefahrer „erfreut“ und es gäbe dieses Thema noch gar nicht.
Jetzt auf einmal die beleidigte Leberwurst darzustellen, sollte eigentlich unterhalb ihrer WĂĽrde sein.
Nehmen Sie den Wettbewerb ernst! Tesla wurde schon mehrfach fĂĽr Tod geglaubt, ist jedoch immer wieder aus dem Erdboden aufgestiegen und sorgt so jeden Tag fĂĽr erfreuliche, spannende Nachrichten.
Noch nie war Wirtschaft so interessant als die letzten 5 Jahre ;-)
In Erwartung eines ehrenhaften Wettkampfes… äh Wettbewerbs.
Mfg H. Eisele
Der Wettbewerb wird nicht nur die dt. bzw. europ. Fahrzeughersteller treffen. Auch die Stromlieferanten können sich in D auf harten Wettbewerb einstellen. Tesla hat ein eigenes Ladenetz und bietet „unter marktwirtschaftlichem Wettbewerb“ eingekauften Strom an seine Kunden. Von Beginn an hat Tesla darauf geachtet, dass die bedenklich organisierten Stromlieferanten nicht selbst die Ladesäulen betreiben u verrechnen. Leider hatte die dt. Regierung u Fzg-Wirtschaft keinen Plan in diese Richtung. Vielmehr sind die Stromerzeuger sehr stark mit dem Kanzleramt verbunden. Ein groĂźer Nachteil fĂĽr die Betriebskosten der dt. E-Fahrzeugnutzer ist dadurch unvermeidbar. Das wird sich später, wie beim Hausstrom auch, kaum noch regulieren lassen.