Der Supersportwagenhersteller Pagani wird elektrisch: Wie TopGear von Firmengründer Horacio Pagani erfahren hat, soll etwa 2024 ein rein elektrischer Pagani auf die Straße kommen – obwohl er starke Bedenken bei dem Projekt hat: „Keiner unserer Kunden oder Händler möchte etwas von Elektroautos wissen. Sie sind nicht interessiert. Es ist eine große Herausforderung für uns, weil niemand danach fragt“, sagte er – und will das Projekt dennoch durchziehen.
Demnach arbeitet die Edelschmiede schon seit gut zweieinhalb Jahren an einem Elektro-Sportler. Man will sich offensichtlich Zeit lassen. Nach ersten Konstruktionsskizzen soll bald die Arbeit beginnen mit der Entwicklung der Werkzeuge für den Bau von Prototypen. Und das Auto wird teuer werden, so Pagani: Er schätzt, dass allein die Batterieentwicklung – die wahrscheinlich auf der bestehenden Lithium-Ionen-Technologie und nicht auf Festkörperzellen beruht – Kosten in der Größenordnung von 20 Millionen Euro verursacht.
„Die eigentliche Herausforderung ist das Gewicht“, kommentiert er. „Der neue Rimac C_Two ist wunderschön und beeindruckend, aber er ist so schwer. Der Chiron ist unglaublich, aber furchtbar schwer. Unser Huayra ist leichter und kann seitlich mehr G-Kräfte aushalten. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, auch aus einem Elektroauto ein leichtes Auto zu machen. Das wollen die Kunden von Pagani. Ein leichtes, wunderschönes Auto mit vielen Details.“
Auch der Sound sei eine Herausforderung. Ebenso die Namensfindung. Bei letzterer hat Pagani allerdings schon eine Inspirationsquelle gefunden, wie er TopGear verriet: „Ich wohne in der Nähe der Pagani-Fabrik in der Region Modenese, in der Nähe eines Sees. In dessen Mitte befindet sich eine natürliche Insel. Vogelschwärme fliegen bei Sonnenuntergang gerne auf die Insel, ruhen sich aus und verbringen dort die Nacht. Jeden Morgen fliegen diese weißen Vögel wieder weg. Ich liebe es, den Vögeln zuzusehen, die abends hinüberfliegen und am Morgen abreisen. Ihre stille Bewegung gibt mir Inspiration für ein Elektroauto.“
Könnte also der e-Pagani nach einem Vogel benannt werden, will TopGear wissen: „Könnte sein“, sagt Horacio Pagani. Elektroauto-News würde gerne den Wanderfalken als Namensgeber vorschlagen, schließlich handelt es sich bei ihm um den schnellsten Vogel überhaupt: Im senkrechten Sturzflug erreicht er annähernd 400 km/h. „Falco peregrinus“, wie der Wanderfalke auf Italienisch heißt, klingt nur leider nicht wirklich nach einem Supersportwagen. Wir sind gespannt, welchen Namen Pagani sich ersinnt.
Quelle: TopGear – Exclusive: Pagani is working on an all-electric hypercar