Erst vor drei Tagen haben wir darüber berichtet, dass die Nikola Motor Company und Saint Holdings den Erwerb von rund 400 Hektar Grundstück im Bezirk Pinal im Inland Port Arizona in Coolidge für eine neue Produktionsstätte für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw bekannt gaben. Bei diesem Investment bliebt es allerdings nicht.
Nikola hat vor kurzem zudem einen Auftrag über 16 Millionen Dollar unterzeichnet, um Ausrüstung für die erste Ausbauphase ihres Brennstoffzellen-Entwicklungslabors zu kaufen. Der Auftrag stellt die erste Rate in einem Gesamtinvestitionsplan von mehreren hundert Millionen Dollar dar. Weitere Informationen und Details über das im Aufbau befindliche Brennstoffzellen-Entwicklungslabor will man auf der Nikola World Veranstaltung im nächsten Monat bekannt geben.
“Es ist wichtig, dass wir schnell handeln und im Rahmen unseres LKW-Entwicklungsprozesses über die beste Ausrüstung verfügen”, sagte Mark Russell, Präsident der Nikola Motor Company. “Durch die Errichtung einer eigenen Anlage wird Nikola in der Lage sein, seine Brennstoffzellenkomponenten in der Hälfte der Zeit zu testen und zu validieren, die andere OEMs und Drittlabore benötigen würden.”
Russell gab zu verstehen, dass das Labor die modernste Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für Brennstoffzellen weltweit sein soll. Man geht davon aus, dass die neue Anlage Nikola ermöglichen wird, das gesamte Brennstoffzellensystem zu entwickeln, zu validieren und zu testen, einschließlich Membran-Elektrodenbaugruppen, Stanzteile, Stapel und Leistungselektronik. Das Labor von Nikola wird auch klimatisierte Kammern und Dynamometer beinhalten, um Komponenten unabhängig oder als komplettes Antriebssystem zu testen.
“Dieses Labor wird mit extrem talentierten Brennstoffzellen-Ingenieuren besetzt sein und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Lkw-Entwicklung – damit kann Nikola einen neuen Effizienzmaßstab für schwere Brennstoffzellensysteme setzen.” – Trevor Milton, CEO Nikola
Nikola investiert laut Aussage von Milton diese Summen in die Brennstoffzellen-Entwicklung, da man davon ausgeht, dass diese in den nächsten zehn Jahren den Dieselmotor ersetzen wird. “Andere OEMs haben Interesse an der Nutzung des Brennstoffzellen-Antriebsstrangs und der Wasserstoffstationen von Nikola bekundet, und wir planen, sie anderen OEMs zur Verfügung zu stellen, die unsere Vision teilen”, so Milton weiter.
Im Herbst 2018 hatten wir bereits berichtet, dass das Start-Up Nikola Motor gerade in einer Finanzierungsrunde Geld einsammelt, um bis 2020 die Schwerlaster Nikola One und Nikola Two mit Brennstoffzellen-Antrieb auf den Markt zu bringen.
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Als Reaktion auf das breite Interesse der europäischen Kunden hat die Nikola Motor Company zudem einen Wasserstoff-Elektro-LKW für die europäischen Märkte entwickelt. Die Vorbestellungen aus Europa belaufen sich auf einen Wert von 380 Millionen US-Dollar. Seit Februar diesen Jahres steht fest, dass der Nikola Two und Nikola Tre als reine Elektro-LKW auf die Straße kommen.
Quelle: Nikola Motor Company – Pressemitteilung vom 28. März 2019