EVBox hat im September vergangenen Jahres angekündigt, dass man sich als einer der global führenden Hersteller von Ladestationen für Elektroautos und zugehöriger Software, dazu verpflichtet eine Millionen Ladestationen für Elektroautos bis 2025 auszuliefern.
Im Mai 2019 wurde nun bekannt, dass man nicht nur den ehrgeizigen Plan weiter verfolgt, sondern auch bestehende Ladesäulen aufwertet. Ersichtlich wird dies dadurch, dass künftig, ein Drittel der Elektroauto-Ladestationen in Amsterdam zusätzlichen Strom an sonnigen Tagen liefern wird.
Flexpower-Ladesäulen sollen erhöhten Energiebedarf in richtige Bahn lenken
Hierzu hat das Unternehmen 456 der regulären EVBox-Ladesäulen in Amsterdam in so genannte Flexpower-Ladesäulen umgebaut. Künftig sind diese Stationen so eingestellt, dass sie außerhalb der Spitzenzeiten des Stromnetzes, beispielsweise abends und nachts, und bei sonnigem Wetter mehr Strom und in den Spitzenzeiten etwas weniger Strom liefern.
EVBox reagiert damit auf den steigenden Strombedarf der Stadt, welche bis 2030 alle umweltschädlichen Autos aus der Stadt verbannen will. Der erhöhte Energiebedarf wird zu einer großen Aufgabe für das Stromnetz, die variable Last auszugleichen. Flexpower ist eine alternative Lösung.
Als gemeinsames Projekt der Stadt Amsterdam, des Netzverwalters Liander, des Energieunternehmens Vattenfall und des Wissens-und Innovationszentrums ElaadNL wird es mit Flexpower möglich sein den Energiefluss über den Tag zu verteilen.
In der Praxis äußert sich dies dadurch, dass die EVBox-Ladestationen in den Stunden, in denen die Haushalte viel Energie benötigen (18 bis 21 Uhr), etwas weniger Strom liefern und können nachts dafür umso mehr laden. Da die meisten Fahrer hauptsächlich nachts laden, haben sie dadurch in der Regel keinen Nachteil.
Flexpower nutzt lokal erzeugte Energie, um E-Autos schneller zu laden
Flexpower kann jedoch noch mehr. So wird Tagsüber die lokal in Haushalten erzeugte Energie genutzt, um Elektroautos schneller laden zu können. So wird das Netz durch diese Energie nicht mehr belastet. Damit dies erreicht werden kann, wurde die Kapazität der EVBox Flexpower-Ladestationen um 40% erhöht. Des Weiteren wurden die Stationen angepasst, damit sie mehr Strom abgeben können.Eine normale Ladestation hat einen Hauptanschluss mit einem Durchgangswert von 3×25 Ampere. Die Flexpower-Ladestation liefert dagegen 3×35 Ampere und kann die Energie dabei intelligenter an die angeschlossenen Fahrzeuge verteilen.
Schlußendlich hängt es aber auch von den jeweiligen E-Autos ab, ob diese die Kapazität nutzen können. Mit diesen leistungsstärkeren Ladestationen können Elektroautos doppelt so schnell geladen werden.
Ein entsprechendes Pilotprojekt hat gezeigt, dass besonders vollelektrische Autos von der neuen Konfiguration profitieren: In 70% der Anwendungsfälle werden diese
schneller geladen. Bei Hybridautos sind die Vorteile etwas geringer, da sie aufgrund ihrer geringeren Ladekapazität weniger Möglichkeiten haben, das aufzuholen.
Quelle: EVBox – Pressemitteilung vom 15. Mai 2019