Fiat Chrysler hat vor gut einer Woche die Pläne für eine Fusion mit dem französischen Autohersteller Renault bekannt gegeben. Details, welche im Laufe der Verhandlung bekannt wurden, haben wir zeitnah im verlinkten Artikel zusammengefasst. Zunächst schien alles klar und die Fusion in trockenen Tüchern.
Doch Mitte letzter Woche hat Fiat Chrysler das Fusionsangebot an Renault offiziell zurückgezogen. Grund hierfür seien die politischen Bedingungen in Frankreich, um es direkt auf den Punkt zu bringen. Frankreich seinerseits reagiert nun darauf und gibt zu verstehen, dass man die Allianz Renault-Nissan stärken möchte. Dies gab Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Rande des G20-Finanzministertreffens in Japan zu verstehen.
Le Maire betonte in diesem Zusammenhang, dass der französische Staat auch bereit sei, eine Reduzierung seiner Beteiligung von derzeit 15 Prozent an Renault zu erwägen. Denn eben diese Beteiligung hat nicht nur zu „Problemen“ mit Fiat Chrysler geführt, sondern sorgt auch immer wieder für Probleme mit Nissan.
Nissan spielte wohl auch eine Rolle beim möglichen Deal zwischen Fiat Chrysler und Renault. Denn neben der offiziellen Stellungsnahme von Fiat Chrysler gibt es auch entsprechende Berichte, unter anderem im Wall Street Journal, welche nahelegen, dass Renault’s Allianzpartner Nissan den Deal nicht unterstützen würde. Zwei Nissan-Vertreter im Vorstand von Renault planten angeblich, sich der Stimme zu enthalten, was einige Bedenken hinsichtlich des Engagements von Nissan für die bestehende Allianz aufkommen ließ.
Quelle: Automobilwoche – Nach geplatzer FCA-Fusion hat Nissan-Allianz Priorität: Frankreich erwägt Reduzierung seiner Renault-Anteile