Bekanntermaßen hat sich im vergangenen Vierteljahr einiges getan in puncto Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa. Vorreiter sind hierbei vor allem die beiden Nachbarländer Frankreich und Deutschland, welche eine europäische Batteriezellenfertigung vorantreiben wollen.
Erst Mitte Februar haben wir berichtet: Frankreich und Deutschland sind sich einig. Aufbau einer Batteriezellen-Fabrik wird mit 1,7 Mrd. Euro unterstützt. Kurz darauf folgte der Förderaufruf des BMWi für Interessenbekundungen zur Batteriezellfertigung. Die Resonanz darauf war größer als erwartet und nun scheint Altmaier die Qual der Wahl zu haben.
Und dennoch ist der Europäische Rechnungshof der Meinung, dass die mit Milliardensummen geförderte Batteriefertigung in Europa zum Flop werden könnte. „Die Europäische Batterie-Allianz konzentriert sich weitgehend auf bestehende, nicht auf bahnbrechende Technologien und läuft Gefahr, ihre ehrgeizigen Ziele nicht zu erreichen“, monieren die obersten EU-Rechnungsprüfer in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Im dazugehörigen Bericht würdigt der Rechnungshof zwar die Rolle von Batterien als Energiespeicher, die beim Umstieg auf erneuerbare Energien nötig sind. Doch nach deren Meinung hinke Europa bei der Kapazität zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für E-Autos hinter führenden Weltregionen hinterher. Mit dem späten Eintritt in dieses Segment könnte es für Europa schwierig werden eine nachhaltige Spitzenstellung einzunehmen.
Betrachtet man nun Mal die prozentuale Aufteilung der weltweiten Kapazität zur Batterieherstellung zeigt sich wie weit Europa zurückliegt. Gerade einmal drei Prozent der Batterien wurden 2018 in Europa hergestellt, zwölf Prozent in Nordamerika und 84 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum.
Bis 2021 dürfte sich nach Einschätzung des Europäischen Rechnungshofs am Kräfteverhältnis kaum etwas ändern. Dann werden für Europa fünf Prozent, für Nordamerika 13 Prozent und für Asien 82 Prozent erwartet. Die von der EU iniitierte Batterie-Allianz EBA (für European Battery Alliance) soll dabei helfen, Zellkompetenz und -fertigung nach Europa zu holen.
Quelle: Automobil Woche – EU-Batteriestrategie für E-Autos: Rechnungsprüfer melden Zweifel an
Meine Rede..
Bei den Verbrenner Motoren hatten auch die Hersteller Entwicklung und Produktion
in der Hand.
Warum geben wir dies bei der
Zellfertigung komplett aus der Hand und die europäische Autoindustrie wird abhängig und erpressbar von den asiatischen Lieferanten.
Bei VW ist das schon passiert….und
Audi sitzt beim e-tron bei den Zellen auf dem Trockenen.
Vielleicht ist „man“ einfach noch zu arrogant und meint mit etwas Druck auf die Zulieferer rechtzeitig zurück ins Rennen zu kommen. Wenn das nicht klappt, ruft man nach staatlicher Unterstützung und wird sie, auf Kosten der Steuerzahler, auch bekommen. Bis dahin werden weiter fleißig Verbrenner verkauft und Software manipuliert.
Was soll denn schon passieren… Zur Not kommt das Arbeitsplatzargument -> To big to fail.
Würde mich nicht wundern, wenn wir früher oder später gezwungen werden, jährlich ein Neufahrzeug zu kaufen, indem die Hürden für Fahrten mit bereits produzierten Fahrzeugen immer höher gelegt werden.
Der Kreativität der Hersteller, ähm der Gesetzgeber, sind wahrscheinlich keine Grenzen gesetzt.
Vorsicht mit der Veröffentlichung von Förderungsvorschlägen für die Verbrenner-Hersteller:
„..jährliche Neuanschaffung eines Fahrzeuges gesetzlich vorschreiben…“
Wenn der Scheuer das liest, weiß man nicht was passiert!!!