Wie vor zwei Wochen berichtet, strebt E.ON eine führende Rolle bei Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa an. Mit einem Anfang Januar gegründeten Joint Venture, zusammen mit dem dänischen E-Mobility-Dienstleister Clever, macht man sich für den Bau und Betrieb von Stromtankstellen für ultraschnelles Laden an den Autobahnen Skandinaviens stark. Aber auch auf anderer Ebene investiert E.ON in elektrifizierten Verkehr.
E.ON beteiligt sich Virta, Entwickler und Anbieter von IT-Systemen für das Laden von E-Autos
Erst vor kurzem hat sich E.ON an Virta, einem finnischen Entwickler und Anbieter von IT-Systemen für das Laden von E-Autos beteiligt. Unter der Führung des Versorgers Helen wurde Virta als Start-Up von einer Gruppe finnischer Energieunternehmen entwickelt. Gemeinsam mit Helen hält E.ON jetzt die Mehrheit an Virta.
Das junge Start-Up zählt zu den internationalen Technologieführern sowohl bei der individuellen Abrechnung als auch bei der Steuerung von Ladeprozessen. Insbesondere in Hinblick auf erhöhte Schwankungen im Energiesystem, die durch das Wachstum erneuerbarer Energien verursacht werden, liefert Virta die Antwort.
Hierfür optimiert die Softwareplattform den Energiefluss hinter den Ladestationen, vermeidet Energiespitzen, reduziert Stromkosten und kann die Fahrzeughalter belohnen, wenn sie netzfreundlich laden. Das ist besonders wichtig für die Umstellung von öffentlichen und betrieblichen Fahrzeugflotten auf Elektromobilität.
„Die Zukunft der Mobilität wird zu einem hohem Anteil IT-getrieben sein. Mit unserer Beteiligung an Virta gehören wir zum kleinen Kreis der Unternehmen mit Zugang zu den Entwicklungskompetenzen. So können wir die Zukunft der Mobilität mitgestalten.“ – Frank Meyer, Senior Vice President B2C Lösungen, E-Mobility & Innovation bei E.ON
Bereits vor dem Investment hat man mit Virta auf Arbeitsebene kooperiert. So nutzt das E.ON Drive Ladenetz in Europa die digitale Plattform von Virta bereits in den Märkten von Rumänien bis Norwegen. Darüber hinaus entwickeln die Unternehmen die Vermarktung von bidirektionalem Laden, wobei Strom aus der Autobatterie in das Netz zurückfließen kann.
Mit der deutlichen Beteiligung an Virta möchte man die gemeinsamen Ziele, Privat- und Geschäftskunden einen einfachen Umstieg auf Elektromobilität zu ermöglichen sowie intelligentes Laden zum Industriestandard in Europa zu entwickeln spürbar vorantreiben.
Das System könnte dann sicherlich auch im Ladenetz zum Einsatz kommen, welches man gemeinsam mit dem dänischen E-Mobilitäts-Dienstleister CLEVER aufbauen möchte. So soll ein Netz von 180 „ultraschnellen“ Ladestationen für Elektroautos in sieben Ländern entstehen. Weitere Stationen sollen folgen.
Quelle: E.ON – Pressemitteilung vom 10. Januar 2019