Zhi Dou wurde vor gut sieben Jahren als E-Autoproduzent in China gegründet. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über vier Fabriken in China sowie einer Komponentenfertigung in den Niederlanden. Derzeit baut Zhi Dou einen weiteren Fertigungsbetrieb in Südkorea auf, möchte nun zusätzlich aber auch einen Produktionsstandort in Europa eröffnen. In der engeren Auswahl für einen Fabrikstandort stehen Slowakei oder Rumänien, wobei die Slowakei aber wegen ihrer größeren Nähe zu den westeuropäischen Märkten derzeit favorisiert wird.
Zhi Dou gehört zur Zhejiang Geely Holding, der auch Volvo oder Lotus gehören. Probleme könnte das Unternehmen in der Slowakei mit potenziellen Arbeitskräften bekommen. Denn dort ist die Arbeitslosigkeit mit gerade einmal sieben Prozent so niedrig wie schon lange nicht mehr. Wobei gerade im östlichen Landesteil, der über eine starke Maschinenbau-Tradition verfügt, noch genügend gut ausgebildete Arbeitskräfte vorhanden sein sollen. Als weiterer Vorteil für die Slowakei als Standort sprechen vor allem die niedrigen Logistikkosten sowie ein gut ausgebautes Netz an Autozulieferern, während Rumänien niedrigere Lohn- und Steuerkosten bietet. Mit einer Entscheidung für den Standort ist im Herbst 2018 zu rechnen.
Die geplante neue Autofabrik der Chinesen in Europa mit einem Investitionswert von 400 Millionen Euro würde tausende Arbeitsplätze bringen und könnte schon 2020 mit der Produktion beginnen. Monatlich sollen bis zu 5.000 Elektroautos gebaut werden. Zhi Dou wäre dann bereits der fünfte Autobauer, der in der Slowakei ansäßig wird. Derzeit sind dort unter anderem VW Slovakia, KIA sowie PSA Peugeot Citroen und Jaguar Land Rover angesiedelt. Wirtschaftsexperten beklagen eine immer stärkere Abhängigkeit des Landes von der Autobranche. Die Autoindustrie stellt rund 27 Prozent der gesamten Industrieproduktion der Slowakei und beschäftigt rund 120.000 Menschen.
Quelle: trend.at – Chinesischer Elektroauto-Produzent Zhi Dou prüft Slowakei-Standort