Im Rahmen der Präsentation des ersten Elektrobusses von Daimler-Tochter Evobus hat sich der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für ein weiteres Engagement bei der Entwicklung und Marktdurchdringung von E-Bussen stark gemacht. Man sehe, dass mit Evobus nun auch ein großer Bushersteller auch einen E-Bus in Deutschland präsentiert; wird aus Sicht der VDV aber auch Zeit, da die Marktentwicklung an den deutschen Herstellern nicht vorbeigehen darf.
“Außerdem brauchen wir als Verkehrsunternehmen die Industrie und die Politik als Partner, um den Elektrobus im deutschen ÖPNV zu einem Standardprodukt weiterzuentwickeln. Dafür ist mehr Engagement bei allen Beteiligten nötig. Unsere Branche ist bereit, mit dem Einsatz von Elektrobussen ihren Beitrag für noch mehr umweltfreundlichen Verkehr zu leisten. Das geht aber nur, wenn wir technisch ausgereifte und wirtschaftliche Fahrzeuge einsetzen können.” – Martin Schmitz, Geschäftsführer VDV
Das ein Wandel hin zur E-Mobilität notwendig ist, offenbart ein Blick auf die Zahlen. Derzeit sind knapp 36.000 Linienbusse im deutschen ÖPVN unterwegs, laut dem VDA aber nur knapp 200 vollelektrisch. Weniger als ein Prozent. Dies liegt allerdings nicht nur an der fehlenden Bereitschaft solche Fahrzeuge einzusetzen. Sondern auch an der Tatsache, dass die notwendige Ladeinfrastruktur in den Betriebshöfen und Werkstätten nicht über Nacht entsteht. Diese muss zunächst gebaut und E-Busse produziert werden. Wenn dann der Weg in Richtung Standardisierung der Fahrzeuge voranschreitet wird es auch möglich sein entsprechende Skaleneffekte zu erzielen.
Derzeit legt man für einen Elektrobus gut das Doppelte eines modernen, umweltfreundlichen EURO-VI-Dieselbusses auf den Tisch. Somit machen elektrisch betriebene Busse trotz aller Förderungen durch den Bund noch kein Sinn. Jetzt kurzfristig komplett auf E-Busse umzusteigen wird niemand möglich sein. Nicht zuletzt, da die nötigen Stückzahlen bei den Herstellern auch noch gar nicht bestellt werden können.
Quelle: Ecomento.de – ÖPNV-Verband: E-Mobilität „darf nicht an den deutschen Herstellern vorbeigehen“