Auf dem 11. Schaeffler-Kolloquium präsentierte das Unternehmen eine gemeinsame Entwicklungsplattform für elektrische und elektronischen Komponenten die bei den unterschiedlichen Antriebsstränge zum Einsatz kommen können. Mit dieser Entwicklungsplattform will Schaeffler, durch seinen Unternehmensbereich E-Mobilität, künftig dazu beitragen, dass sich die Elektromobilität rasch am Markt durchsetzt. Diese Entwicklung ist notwendig, da in den kommenden Jahrzehnten die CO2-Grenzwerte in wichtigen Automobilmärkten weiter verschärft werden. Unterschiedliche Anforderungen der Märkte erfordern hierbei eine Vielfalt unterschiedlicher Antriebslösungen.
Um trotzdem kostengünstige Elektro- und Hybridfahrzeuge zu realisieren, basieren die elektrischen und elektronischen Antriebskomponenten auf einer gemeinsamen Entwicklungsplattform. Sie umfasst sowohl Hardware-Komponenten wie E-Maschinen und Leistungselektronik als auch alle wesentlichen Software-Bausteine, die für die Regelung des Antriebs erforderlich sind. Überlegungen und Optimierungen finden bei Schaeffler auf verschiedenen Ebenen statt. So stellte das Unternehmen auf dem Kolloquium erstmals das „DH-ST 6+2“ (Dedicated Hybrid Transmission) Getriebe vor. Dieses entspricht den Anforderungen des Marktes nach einer Kombination des elektrischen Antrieb und Getriebe, dass eine Bau- und Funktionseinheit ergibt. Und nicht wie bekannt den Elektromotor vor und hinter dem Getriebe anordnet.
Bereits 2011 stellte Schaeffler ein Konzeptfahrzeug mit zwei elektrischen Achsantrieben an Vorder- und Hinterachse vor, das zusätzlich über eine aktive Drehmomentverteilung zwischen den Rädern einer Achse verfügte. Mittlerweile ist Schaeffler nicht nur mit Schlüsselkomponenten für einen solchen Antrieb in Serie, sondern hat einen kompletten Baukasten für elektrische Achsen entwickelt. Er umfasst sowohl achsparallele als auch koaxiale Antriebsvarianten, einschließlich der optionalen Komponenten für Differenzial, schaltbares Zweiganggetriebe sowie die aktive Momentenverteilung. Mittels eines Konfigurators, den das Unternehmen auf dem Kolloquium erstmals vorstellt, können elektrische Achsantriebe für Elektro- und Hybridfahrzeuge künftig je nach Anforderungen an Bauraum, Fahrleistungen und Funktion definiert werden.
Das sich die Antriebe im Bereich der E-Mobilität weiterentwickeln zeigt ein Vergleich des Achsantriebs von 2011 mit einer aktuellen Ausführung. Zu Beginn des Jahrzehnts stellte der Achsenantrieb bei einem Gewicht von 90 Kilogramm noch eine Maximalleistung von 60 Kilowatt zur Verfügung, aktuell kommt die neueste Generation auf 145 Kilowatt, obwohl das Gewicht um zehn Kilogramm reduziert werden konnte.
“Solche Ergebnisse sind nur zu erzielen, weil wir elektrische, mechanische und elektronische Komponenten unserer Antriebe mit einem Systemansatz entwickeln. Wir verstehen uns als Entwicklungspartner für alle Formen der Elektrifizierung. Schaeffler bietet heute ein gut sortiertes und umfangreiches Technologie-Portfolio, mit dem sich der Antriebsstrang elektrifizieren lässt.” – Matthias Zink, Schaeffler Automotive-Vorstand
Weitere Informationen und vertiefende technische Details können der nachfolgenden Quelle entnommen werden.
Quelle: Pressebox – Neue Entwicklungsplattform für Elektro- und Hybridantriebe: Wie Schaeffler die Elektromobilität beschleunigt