„Niemand muss die Heizung abstellen, insbesondere die Sitzheizung nicht, um genug Reichweite zu haben.“ Mit klaren Worten reagiert der Streetscooter-Geschäftsführer Achim Kampker auf Vorwürfe der Welt zu Winter-Problemen des Elektrotransporters. Er könne diese „nicht nachvollziehen“, sagte er im Gespräch mit dem Magazin Bizz Energy.
Die Welt hatte berichtet, dass Zusteller im Winter über ausgefallene Heizungen und miserable Leistungen bei der Reichweite klagen. Betriebsräte hätten den Elektrotransporter als unausgereift disqualifiziert. Daraufhin habe Kamper selbst Post-Standorte besucht und sei Strecken abgefahren. Die von Streetscooter angegebenen 80 Kilometer Reichweite seien bei ordnungsgemäßer Bedienung gegeben, so der Geschäftsführer. Auch bei den Temperaturen im Innenraum habe er keinerlei Nachteile gegenüber einen Verbrenner feststellen können.
Nach und nach will die Post ihre gesamte Paket-Zustellflotte von 50.000 Fahrzeugen auf den rein elektrischen Streetscooter umstellen. Auch für Drittkunden ist der E-Transporter bereits erhältlich – er komme inzwischen auch für die Auslieferung gekühlter Waren, als Food-Truck oder in der Eventbranche als Cocktail-Box zum Einsatz, sagte Kampker in dem Gespräch. Die Planungen für die zweite Produktionsstätte – auf Aachen folgt ein Standort in Düren – seien „voll im Plan“. Düren soll im Frühjahr 2018 mit dem Betrieb starten.
Für den Einsatz auf Langstrecken soll es den StreetScooter künftig auch mit Brennstoffzellen-Antrieb und einer Reichweite von 500 Kilometern geben. Es gebe bereits erste Prototypen des Fahrzeugs. Eine erste Kleinserie mit 500 Stück soll noch in diesem Jahr gebaut werden und zunächst bei der Post zum Einsatz kommen.
Quelle: Bizz Energy – Streetscooter-Chef Kampker: „Niemand muss die Heizung abstellen“