Vor wenigen Tagen ist das Verbundprojekt „LINOx BW“ unter Federführung des Städtetags Baden-Württemberg gestartet. Im Projekt sind 16 der 24 Kommunen in Baden-Württemberg beteiligt, in denen die Grenzwerte für Stickoxide (NOx) überschritten werden. Das Projekt wird im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Ziel ist es, durch den vermehrten Einsatz von Elektrofahrzeugen die verkehrsbedingten Schadstoffemissionen in Städten und Ballungsräumen zu verringern.
Im Verbundprojekt „Aufbau von Ladeinfrastruktur zur Reduktion der NOx-Belastungen in Baden-Württemberg“ (kurz LINOx BW) – soll durch den Aufbau von Ladeinfrastruktur eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität erreicht und eine kostengünstige und volkswirtschaftlich sinnvolle Ladeinfrastruktur ins Verteilnetz integriert werden.
„Die Schaffung von bis zu 2000 Ladepunkten fĂĽr Elektrofahrzeuge wird nicht nur einen Einfluss auf die Luftqualität in den betroffenen Städten haben. Damit bringen wir die Elektromobilität insgesamt ein groĂźes StĂĽck voran. Ohne eine flächendeckende Ladeinfrastruktur wird der Umstieg auf das Elektroauto nicht vorangehen.“ – Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsfĂĽhrendes Vorstandsmitglied des Städtetags
In verschiedenen Maßnahmen werden Ladesäulen, zum Beispiel in Parkhäusern und in Wohngebäuden sowie auf Mitarbeiterparkplätzen oder Betriebshöfen aufgebaut. Die Maßnahmen in den einzelnen Kommunen werden durch eine übergreifende gemeinsame Forschung analysiert und ausgewertet. Als Forschungspartner sind das Institut Stadt|Mobilität|Energie (ISME) und das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Projektkonsortium dabei.
„Wir analysieren Planungsprozesse sowie Nutzerpräferenzen in unterschiedlichen Anwendungsfällen in Abhängigkeit der jeweiligen kommunalen Rahmenbedingungen, weil Elektromobilität als wichtiger Baustein zur NOx-Reduzierung in Städten in einem breiten gesellschaftlichen Rahmen noch stärkere Akzeptanz benötigt. Die Projektfortschritte werden mit den Partnern und darĂĽber hinaus diskutiert, damit auch Kommunen profitieren, die nicht Teil des Projektes sind.“ – Prof. Dr. Wolfgang Rid vom Institut Stadt|Mobilität|Energie (ISME)
Die Ladeinfrastruktur in privaten und halb-öffentlichen Räumen entsprechend der Nutzeranforderungen effizient zu positionieren, sei „ein SchlĂĽssel fĂĽr hohe Akzeptanz“, sagt Prof. Frithjof StaiĂź, geschäftsfĂĽhrendes Vorstandsmitglied des Zentrums fĂĽr Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-WĂĽrttemberg (ZSW). Aus volkswirtschaftlicher Sicht setze „eine erfolgreiche Integration der Elektromobilität in die kommunalen Energiesysteme voraus“, dass beim Aufbau der Ladeinfrastruktur die Verteilnetze im Blick behalten werden, so StaiĂź weiter. „Die Kosten der Verkehrswende – und damit der Energiewende – lassen sich so wirksam begrenzen.“
Als Nebeneffekte rechnen die Partner damit, dass die Elektromobilität noch mehr Aufmerksamkeit in der Zivilgesellschaft erfährt und künftige Kaufentscheidungen beeinflusst werden. „Die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur ist ein entscheidender Faktor, damit der Markthochlauf der Elektromobilität vorankommt. Durch höhere Stückzahlen und industrialisierte Prozesse bei Automobilbauern und Zulieferern können Kosten weiter gesenkt und E-Fahrzeuge zukünftig für breitere Bevölkerungsgruppen erschwinglich werden“, sagt Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive e-mobil BW.
Das Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020
LINOx BW wird im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft 2017 bis 2020“ des Förderaufrufs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund sieben Millionen Euro gefördert. Im Sofortprogramm „Saubere Luft 2017 bis 2020“ stellt die Bundesregierung Kommunen mit besonders hoher NOx-Belastung Fördermittel von insgesamt einer Milliarde Euro zur kurzfristigen und nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität zur Verfügung. Das Programm ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung des gemeinsamen Ziels von Bund, Ländern und Kommunen, die verkehrsbedingten Schadstoffemissionen in Städten und Ballungsräumen zu verringern.
Quelle: ZSW – Pressemeldung vom 19.11.2018
hört sich gut an.
Denn was Schadstoffe (abseits CO2) betrifft, bietet E-Mobility eben eine deutliche Gesamt-Verringerung schon bei heutigem Energiemix, und nicht nur eine Verlagerung.
Wie schaffen wir es, das der Ă–ffentlichkeit klar zu machen?
Dem kann ich nur 100% beipflichten: Förderung der Ausbreitung der E-Mobilität vorrangig in den Städten und Ballungsgebieten, wo die Abgassituation am schlimmsten ist. Dadurch erschlägt man zwei Fliegen auf einen Streich : Luftverbesserung und dadurch potentiell Vermeidung von Fahrverboten und Ausbreitung der E-autos im allgemeinen. Die finanziellen Mittel der Allgemeinheit werden dadurch meines Erachtens besser genutzt – als z.B. durch Prämien beim Umtausch von Dieselfahrzeugen in neuere Benzinfahrzeuge. Ein weiterer Vorschlag wäre, vorrangig den Ăśbergang von Bussen, LKW’s und Lieferfahrzeugen zu E-fahrzeugen zu unterstĂĽtzen, weil die am meisten in den Zentren unterwegs sind. Die Effekte werden zu Beginn kaum merkbar sein, aber es ist wichtig , dass ein Anfang gemacht wird !
Jawohl, vollkommen richtige Zielvorgabe nur:
Alte Diesel sollten aber auf keinen Fall gegen solche mit Euro 6 Norm oder reine Benziner eingetauscht werden.
Jeder Hybrid Benziner ist besser als ein neuer Diesel mit Euro 6 Norm. Schauen sie sich die neuen Verbrauchswerte dieser Dieselmotoren an!
Irrsinnig ist auch , dass man die PHEV also Hybrid s die an der Steckdose aufgeladen werden, von der Förderung streichen will. Auch die helfen mit den Erdölverbrauch zu senken. Da sie vor allem im Kurzstreckenverkehr fast ausschliesslich mit Strom fahren und dank Rekuperation alle vergleichbaren Verbrenner auch auf der Autobahn im Verbrauch schlagen.