Bei der IG Metall scheint man über den Wandel zur E-Mobilität nicht so ganz erfreut zu sein. Vermutet man doch, dass gerade dieser Wandel in den nächsten Jahren fast jeden zehnten Job in der deutschen Autoindustrie gefährdet. Grund hierfür sei die Umstellung auf den technologisch einfacheren Elektroantrieb. Bis 2030 soll der Anteil an E-Autos auf den Straßen auf bis zu 25% steigen, dies bedeute laut dem ersten Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, dass man für rund 70.000 Mitarbeiter neue Tätigkeiten benötige.
Die IG Metall sieht die Automobilkonzerne in der Verantwortung für ihre rund 800.000 Mitarbeiter, von denen wiederum rund 320.000 im Bereich Antriebsstrang arbeiten. Man müsse die Beschäftigten weiterbilden, eine berufliche Neuorientierung unterstützen, als auch Personalentwicklung betreiben – nicht nur für Führungskräfte. Hofmann ist der Überzeugung, dass man die eigene Mannschaft auf die Transformation vorbereiten muss. Doch derzeit sei dies gerade in großen Unternehmen eher ein untergeordnetes Thema. Bei kleineren Unternehmen sei laut IG Metall auch der Staat gefordert, den Prozess zu begleiten.
Des Weiteren ermahnt der IG-Metall-Chef die deutschen Autohersteller, Batteriezellen künftig selbst zu fertigen. “Wenn die deutsche Industrie da den Anschluss verliert, macht sie sich nicht nur abhängig von Konzernen in Korea und China”, sagte Hofmann. “Sie bekommt auch ein Innovationsproblem. Das müssen wir verhindern.” Vorstellen könne er sich etwa Joint Ventures mit asiatischen Unternehmen.
Quelle: Automobilwoche – Umstieg auf Elektromobilität: IG Metall sieht 70.000 Jobs gefährdet