Der Energieversorger EnBW hat an der Luxemburger Börse eine Grüne Anleihe platziert, um Investitionen in Photovoltaik, Windenergie und Elektromobilität zu sichern. Die Grüne Anleihe der EnBW setzt auf eine Laufzeit von 15 Jahren und einem Kupon von 1,875 Prozent, bei einem Volumen von 500 Millionen Euro. Bereits nach wenigen Stunden war die Anleihe für Investitionen in klimafreundliche Projekte überzeichnet.
Der große Unterschied zu einer herkömmlichen Unternehmensanleihe liegt darin, dass mit den Erlösen ausschließlich klimafreundliche Projekte finanziert werden dürfen. Laut EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer ist der Umbau hin zu erneuerbaren Energien und intelligenten Infrastrukturlösungen ein Kernbestandteil der Unternehmensstrategie: „Die Tatsache, dass die Anleihe mehrfach überzeichnet war, zeigt, dass die Emission als Grüne Anleihe unsere Strategie unterstützt. Das honoriert auch der Kapitalmarkt.“
Vonseiten der Ratingagentur ISS-Oekom wurde die Einhaltung der Green Bond Principles bestätigt. Darüber hinaus sei die Grüne Anleihe nach den Standards der Climate Bonds Initiative (CBI) zertifiziert worden. Grüne Anleihen sind Schuldtitel zur Finanzierung ökologisch nachhaltiger Investitionen. Bereits nach der globalen Finanzkrise 2008 begann deren Markt. Zu diesem Zeitpunkt noch langsam am Wachsen, um dann seit 2014 mit Emissionen in Höhe von 42 Mrd. USD im Jahr 2015 zu explodieren. Seit dem „Abheben“ 2014 sind die Erwartungen an grüne Anleihen weiter gestiegen.
Grüne Anleihen sind auch für solche Anlegergruppen attraktiv, die umweltfreundlich handeln möchten. Sind aber auch mit Problemen verbunden. Dazu zählen erstens die Mängel des Governancekonzepts für ihren Markt, zweitens die erheblichen Kosten für die Kennzeichnung als grüne Anleihe und drittens der Mangel an grünen Projekten, in die sich ihr Ertrag anlegen ließe.
Quelle: pv magazin – EnBW erlöst 500 Millionen Euro für Investitionen in Erneuerbare // Deutsches Institut für Entwicklungspolitik – Grüne Anleihen: Ohne rosarote Brille betrachtet