Nicht einmal zwei Wochen ist es her, als wir hier bei Elektroauto-News.net einen Blick auf die Zahlen von Drive Now und Car2Go im Jahr 2017 geworfen haben. Nun darf man sich erneut damit beschäftigen. Nicht unbedingt hier im Blog, aber sicherlich bei Daimler und BMW. Denn aus Unternehmenskreisen heißt es, dass sich die Verhandlungen für eine Fusion auf der Zielgeraden befinden. Bereits im Februar 2018 soll die Drive Now und Car2Go Fusion bekannt gegeben werden. Geplant ist, laut dem in der Quelle verlinkten Artikel der F.A.Z., beide Marken zu erhalten. Sprich, BMW hält an der Marke Drive Now fest, Daimler an Car2Go.
Die Fusion findet dann eher im Backend statt. IT-Technik wird zusammengelegt, was bereits eine große Einsparung mit sich bringen sollte. Auch die Bündelung der Angebote über eine Webseite kann sich als praktisch erweisen. Die gemeinsame Basis ist vorhanden. Denn beide Carsharing-Angebote basieren auf dem Prinzip der flexiblen Automiete. Die Diskussion über die Fusion von Drive Now und Car2Go ist schon längst nichts mehr Neues. Im Gegenteil, seit Monaten wird darüber spekuliert. Nun scheint es ernst zu werden. Durch den Zusammenschluss der beiden Dienste kann man als europäischer Anbietern etwaiger Konkurrenz aus Amerika oder Asien etwas entgegensetzen.
Sicherlich spielt auch die Tatsache, dass sich die Automobilwelt derzeit sehr schnell dreht eine wichtige Rolle. Egal ob BMW oder Daimler, beide Unternehmen entwickeln sich; teilweise in die Richtung digitaler Mobilitätsdienstleister. Beide Dienste sind in Deutschland ganz vorne vertreten. Die Verhandlungen haben sich mittlerweile über ein ganzes Jahr gezogen; dies liegt nicht nur an einer kartellrechtlichen Entscheidung im Vorfeld. Denn neben BMW und Daimler mischen noch andere Firmen mit. So arbeitet man bei Car2Go seit 2010 mit Europcar zusammen, der an Car2Go Europe mit 25 Prozent beteiligt ist. Bei BMW gibt es eine ähnliche Konstellation; dort ist Sixt mit 50% an Drive Now Anteilseigner.
Mittlerweile scheint man allerdings zu einer Einigung übereingekommen sein. Sixt wird in die Rolle des Minderheitspartners gehen. Über ein Kaufangebot für die restlichen Anteile und die Markenrechte sollen Sixt und BMW sich handelseinig sein. Sicherlich kein schlechtes Geschäft für Sixt, geht man derzeit von einer Bewertung von einer Milliarde Euro für das Carsharing-Geschäft der beiden Autohersteller aus. Zukünftig wird man demnach dennoch E-Autos von beiden Unternehmen auf der Straße sehen.
Diese Möglichkeit wird sich sowohl Daimler als auch BMW nicht nehmen lassen. Denn am Beispiel von Daimler sieht man ganz gut, dass diese seit Jahren E-Autos in verschiedenen Klimazonen und in Regionen mit unterschiedlichen Fahrgewohnheiten im großen Stil austesten. Hierdurch erlangt man wichtige Erkenntnisse; unter anderem welchen Verschleiß Batterien und andere Teile in den Elektroautos haben.
Quelle: F.A.Z. – Drive Now und Car2Go vor der Fusion