Vonseiten des Daimler Betriebsrats wird die Forderung laut, dass Entwickler der Tochter Accumotive ins Stammwerk nach Untertürkheim wechseln sollen. Eine Entscheidung wird für Anfang der nächsten Woche erwartet. Hintergrund hinter dieser Forderung ist die Tatsache, dass Daimler wohl mit dem Gedanken spielt seine Batterieentwicklung neu aufzustellen. Derzeit findet diese bei Konzerntochter Accumotive in Nabern statt; soll aber zukünftig in die Daimler AG integriert werden. Auf lange Sicht ist von 400 Mitarbeitern die Rede, die in diesem Bereich arbeiten werden.
Nicht nur beim Stuttgarter Automobilhersteller ist diese Frage hinsichtlich zukünftiger Aufstellung zur Bearbeitung notwendiger Zukunftstechnologien mit Fragezeichen versehen. Auch andere Automobiler stehen vor der Entscheidung, was man bei Tochterunternehmen fertigen oder bei Lieferanten zukaufen lässt, beziehungsweise was im eigenen Unternehmen gefertigt wird. Grundsätzlich möchte man die Fertigungstiefe aus Gründen der Kosten und der Flexibilität niedrig halten; muss aber gerade im Bereich der Batterieentwicklung zunächst noch entsprechende Kenntnisse erlangen.
Das Werk Untertürkheim nimmt mittlerweile die Rolle als Leitwerk für Elektromobilität innerhalb des Konzerns ein. So werden an diesem Standort neben Motoren, Achsen und Getrieben künftig auch Batterien und weitere Komponenten des elektrifizierten Antriebsstrangs produziert. Nun möchte der Betriebsrat noch einen Schritt weitergehen und die Entwicklung der Batterien in Untertürkheim integrieren. Der Standort bliebe bei einer Integration der Entwicklungsabteilung in einem ersten Schritt in Nabern – er wäre aber ein weiterer Werkteil von Untertürkheim.
Die Eingliederung in die Daimler AG hätte direkt spürbare Auswirkungen. Denn derzeit werden die Mitarbeiter der 2009 gegründeten Daimler-Tochter Accumotive unter Tarif bezahlt. Eine Tatsache die der IG Metall schon länger ein Dorn im Auge ist. Man befinde sich zu der Thematik in konstruktiven Gesprächen, heißt es von den Betriebsräten nur. Insgesamt investiert Daimler zehn Milliarden Euro in seine Elektrooffensive. Bis 2025 sollen die Elektroautos vom gesamten Pkw-Absatz 15 bis 25 Prozent ausmachen. Dafür bringt der Konzern bis 2022 insgesamt zehn E-Autos auf den Markt – drei davon sollen Smarts sein. Weitere Informationen zu Elektroautos und Elektromobilität bei Daimler findest du unter den zuvor verlinkten News.
Stuttgarter-Zeitung.de – Daimler-Motorenwerk soll Batterien entwickeln