Bekanntermaßen will die deutsche Bundesregierung bis zum Jahr 2021 eine Milliarde Euro für die Herstellung von Batteriezellen für Elektroautos bereitstellen, aus einem Fördertopf des Wirtschaftsministeriums, wie Bundesminister Peter Altmaier vor kurzem bekannt gab. Für Automobil-Zulieferer Continental ist diese Subvention jedoch nicht ausschlaggebend für den Aufbaue einer eigenen Batteriezellenfertigung.
Vielmehr gab Continental-Chef Elmar Degenhart, am Dienstagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten, zu verstehen, dass die Debatte keinen großen Einfluss auf sein Unternehmen habe. Denn man müssen eine Entscheidung treffen, allerdings unabhängig von Fördergeldern. Und diese muss und wird nicht sofort getroffen, man lässt sich diesbezüglich nicht unter Druck setzen. So soll eine Entscheidung erst nach 2020 fallen.
Degenhart sei außerdem überzeugt, dass sich ein Einstieg erst nach einem Technologiesprung von der Lithium-Ionen-Zelle zur Festkörperzelle lohne, der aber erst nach 2025 erwartet werde. Und auch dann sei gut zu überlegen, ob sich ein Einstieg rechnet. Der Aufbau einer Gigafabrik bedeutet eine Investition von drei bis vier Milliarden Euro. Wenn der Zulieferer zum Beispiel bis 2030 dafür zehn Milliarden Euro ausgeben wolle und das in den Sand setzen würde, hätte er ein Riesenproblem. Ein Risiko, welches man nicht wohlüberlegt angehen werde.
Vonseiten Continental wurde mitgeteilt, dass wenn man überhaupt auf diesem Gebiet tätig wird, das Projekt nur mit einem Partner angehen wird, der Entwicklungskompetenz in Elektrochemie habe. Degenhart ist allerdings auch der Meinung, dass die Politik Unterstützung anbietet. Damit man mit asiatischen Firmen auch ernsthaft in Konkurrenz treten kann. Die Lösung sei aus seiner Sicht eine viel intensivere staatliche Unterstützung, insbesondere bei Forschung und Entwicklung.
Der Umschwung zu Elektromobilität setzt das Kerngeschäft mit Verbrennungsmotoren auch bei Continental immer stärker unter Druck. Man hat daher nicht nur im Silicon Valley ein neues Forschungszentrum eröffnet, ein neues Rad- und Bremskonzept für Elektrofahrzeuge entwickelt oder BEE vorgestellt. BEE ist ein Fahrzeug, welches die Zukunft der Mobilität greifbar werden lässt. Dabei bildet das Fahrzeug aktuell bereits ein sehr realitätsnahes Mobilitätskonzept ab, dessen Technologien bereits serienreif oder in der Entwicklung weit fortgeschritten sind. Sondern auch eine Partnerschaft mit DiDi Chuxing geschlossen, zur Entwicklung eines E-Fahrzeugs.
Quelle: Reuters – Conti – Entscheiden unabhängig von Subventionen über Batteriezellen