„Mein Traum ist es, 30 bis 40 Autos pro Tag herzustellen, was für den Markt, auf den wir uns konzentrieren – die Großstädte Europas – realistisch ist.“ Mit dieser Traumvorstellung geht Rosen Daskalov die Zukunft seines Unternehmens Sin Cars an. Bislang für Supersportwagen bekannt schwenkt Daskalov aber ans andere Ende der Palette, um seinen Traum verwirklichen zu können: „Unser Ziel ist es, ein multifunktionales Kleinstadtauto zu verkaufen, das für Kurierzustellungen, Taxidienste und Transporte verwendet wird“, sagte der Bulgare dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg.
Der Rennwagenhersteller Sin Cars, der unter anderem an der Amateur-Europameisterschaft der GT4 teilnimmt, will zunächst durch einen Börsengang zwölf Millionen Dollar (etwa 10,5 Millionen Euro) für die Produktion von elektrischen Stadtfahrzeugen einsammeln. Die Konkurrenten heißen dann nicht mehr Porsche, Aston Martin oder Maserati sondern eher VW, Smart oder Renault.
„Europäische Städte brauchen diese Art von Transport. In Kürze werden die Innenstädte für Dieselautos geschlossen. China ist weit weg und wir können eine bessere Qualität anbieten.“ – Rosen Daskalov, Gründer und CEO Sin Cars
Daskalov, der auch als Autorennfahrer auf Pisten unterwegs ist, produziert mit Sin Cars momentan jährlich etwa 50 Custom-Rennwagen für Kunden in den USA, Südamerika und Australien und erwirtschaftet damit einen Umsatz von etwa 2,3 Millionen US-Dollar (etwa 2 Millionen Euro).
Mit relativ hohen Qualifikationen und niedrigen Arbeitskosten nach dem Sturz des Kommunismus ist Osteuropa zu einer Heimat für eine Vielzahl von Automobilherstellern, Autozulieferern und Rohstoffunternehmen geworden. In Bulgarien, das 2007 der Europäischen Union beigetreten ist, tragen rund 150 Werke, die Teile für führende globale Automobilhersteller produzieren, 4,5 Prozent zur Wirtschaftsleistung der Schwarzmeer-Nation bei.
In den Städten sieht Daskalov eine Marktlücke für kleine Elektroautos, „wo niedrige Geschwindigkeiten und Reichweiten niedrigere Produktionskosten ermöglichen.“ Im kommenden Jahr soll die neue L-City-Plattform von Daskalov in Genf präsentiert werden. Es soll in mehreren Modifikationen angeboten werden, von kleinen Lieferwagen bis hin zu Personenkraftwagen. Mit einer Reichweite von 150 Kilometern wird es zu einen Basispreis von etwa 10.000 Euro zu haben sein, kündigte Daskalov an.
Quelle: Bloomberg – Bulgarian Supercar Maker Eyes IPO to Expand Into Electric Cars