Nicht nur die Wahl der richtigen Technologie und die Umsetzung dieser spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zum elektrifizierten Erfolg. Auch das Team hinter den Fahrzeugen ist ausschlaggebend. Dies hat auch Michael Perschke, Ex-Audi-Manager und CEO von Automobili Pininfarina verstanden. Dieser vervollständigt Schritt für Schritt sein Führungsteam. Neu mit dabei Nick Heidfeld. Der deutsche Rennfahrer aus der Formel E und zuvor der Formel 1 soll ab Anfang kommenden Jahres mithelfen, die Fahrdynamik des elektrischen Sportwagens PF0 zu optimieren.
Kurz zum besseren Verständnis. Der indische Autohersteller Mahindra plant eine rein elektrische Premium-Automarke. Dabei handelt es sich um niemand geringeren als die legendäre Designschmiede Pininfarina, welche Mahindra im Jahr 2015 aufgekauft hatte.
Bereits im März 2017 hat man ein Handelsabkommen mit Hybrid Kinetic unterzeichnet, um das in Hongkong ansässige Unternehmen in der schlüsselfertigen Entwicklung eines Elektroautos zu unterstützen. Dabei möchte man eng zusammenarbeiten vom eigentlichen Design, über die technischen Details bis hin zur Sicherstellung einer möglichen Serienproduktion. Das aktuelle Konzeptfahrzeug, den H600, sieht man beim italienischen Design- und Ingenieurbüro als „eco-sustainable luxury sedan“. Quasi, eine Art Öko-Limousine. Daneben arbeitet man aber auch noch an eigenen Modellen, an welchen sich vor allem Nick Heidfeld beteiligen wird.
Der PF0 ist das erste Modell des Start-Ups, welches seine Wurzeln in der traditionsreichen italienischen Designschmiede Pininfarina S.p.A. vorweisen kann. Diese haben lange für Ferrari Sportwagen gestaltet. Wie bereits erwähnt gehört das Unternehmen dem indischen Konzern Mahindra an, der unter anderem Pkw und Nutzfahrzeuge produziert und der in der Formel E einen eigenen Rennstall betreibt. Und genau hier kommt die Verbindung zu Heidfeld; denn dieser gehört dem Mahindra-Formel-E Team als Fahrer an.
Bekannt wurde die engere Zusammenarbeit von Heidfeld und Pininfarina nach dem letzten Rennen der Formel E in New York. Ab Ende 2020 soll das E-Auto auf die Straße kommen und dann vergleichbare Leistungen zu Bugatti- und McLaren-Verbrenner aufweisen. Von Null auf 100 in weniger als zwei Sekunden, Spitzentempo jenseits der 400 Kilometer pro Stunde und eine Reichweite von annähernd 500 Kilometern. Wird nicht ganz billig für zwei Millionen pro Exemplar; dafür wird es auch nur 100 Stück weltweit geben. Man richtet sich somit bewusst nicht an die Massenkäufer, sondern an Autosammler auf der ganzen Welt. Später sollen weitere Modelle folgen.
Heidfeld wird dennoch weiter als Rennfahrer in der Formel E tätig sein, wie er direkt verkündete, um möglichen Spekulationen zuvorzukommen. Kann durchaus funktionieren, wie man bereits bei Jaguar Land Rover und den Fahrern des dortigen Formel E-Teams gesehen hat. Die ihren Teil zur Serienreife des I-PACE beigetragen haben.
Neben Heidfeld konnte CEO Perschke weitere Zugänge verkünden. So wird unter anderem der ehemalige Volvo-Manager Per Svantesson als Chief Operating Officer das Tagesgeschäft leiten. Dan Connell kommt von Jaguar Land Rover und wird das Marketing verantworten, Marcus Korbach wechselt von Bugatti zu Automobili Pininfarina und wird den Vertrieb übernehmen. Paolo Dellacha kümmert sich um die Produktplanung. Er war zuvor für Ferrari, Maserati und Alfa Romeo tätig.
Quelle: Edison – Nick Heidfeld wird Testfahrer bei Pininfarina