Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer fordert, die Kaufanreize für Elektroautos zu erhöhen. „Die Politik sollte bei der Elektroauto-Prämie draufsatteln“, sagte der Direktor des CAR Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen dem Delmenhorster Kreisblatt. Damit nimmt Dudenhöffer eine gegensätzliche Position zu anderen Experten ein. Diese fordern, die bislang nur wenig abgerufenen Fördergelder für den Aufbau einer Elektroauto-Ladeinfrastruktur umzuschichten.
Von den vom Bund bereitgestellten 600 Millionen Euro, die für mehr als 300.000 Fahrzeuge reichen würden, sind bislang nur Anträge für knapp 47.000 Fahrzeuge gestellt worden.
Dudenhöffer ist der Meinung, dass die Steuersubventionen auf Diesel vielen Autofahrern weiterhin „das Signal“ gäben, sich einen Diesel zu kaufen. „Das bremst die E-Mobilität aus“, so der Experte. Und die Ladeinfrastruktur sei „teils zum Weglaufen. In vielen Großstädten gibt es viel zu wenige Ladesäulen“, kritisiert er. Dabei seien besonders in Großstädten „Besitzer von Elektroautos auf öffentliche Ladesäulen angewiesen“.
Wolle man dem E-Auto zum Durchbruch verhelfen, „braucht es ein Programm für die großen Städte“, denn gerade dort entfalteten Elektroautos „ihre größten Vorteile“. Immerhin: Von Seiten der Autohersteller sei langsam Besserung in Sicht. In Form immer günstigerer Elektroautos mit immer höheren Reichweiten.
Dudenhöffer forderte auch, Diesel- und Benzinkraftstoffe steuerlich gleichzustellen: „Die Politik sollte die Dieselsubvention kippen und Diesel so wie Benzin besteuern. Mit den Einnahmen könnte man die Ladeinfrastruktur schnell und flächendeckend ausbauen und Deutschland zum Musterland für Elektromobilität machen“, sagte er der Zeitung.
Quelle: Delmenhorster Kreisblatt – Dudenhöffer: Bei E-Auto-Prämie draufsatteln