Andy Palmer, CEO von Aston Martin, ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Elektromobilität. Bei seinem früheren Arbeitgeber Nissan führte Palmer das Team, das das weltweit meist verkaufte Elektroauto Leaf schuf. In England hat er anschließend Aston Martin auf den elektromobilen Kurs gebracht. Den Plan des Staubsaugerherstellers Dyson, 2020 ein massentaugliches Elektroauto einzuführen, hält der E-Auto-Experte für nicht realisierbar.
Palmer sagte dem Magazin Autocar, er selbst würde es – basierend auf dem berichteten Budget und dem angekündigten Zeitraum – nicht schaffen, was Dyson beabsichtigt. Firmenchef James Dyson hat vor einigen Monaten angekündigt, zunächst umgerechnet 2,85 Milliarden Euro in einen nach eigener Aussage „radikal anderen“ Stromer investieren zu wollen und hat dafür knapp 400 Ingenieure eingestellt.
„Ich wünsche ihm (James Dyson, d. Red.) viel Glück. Aber den Zahlen zufolge, die berichtet wurden, weiß ich, dass man den Plan für dieses Geld nicht umsetzen kann, schon gar nicht im anvisierten Zeitraum. Zumindest weiß ich, dass ich es nicht könnte.“ – Andy Palmer, CEO Aston Martin
Aston Martin Consulting, die Beratungstocher des Autoherstellers, war bereits an mehreren Elektroauto-Projekten für andere Hersteller beteiligt. Das einzige öffentlich bekannte ist Faraday Future, das 2014 gegründet wurde und außer zwei schicken Studien noch nichts konkretes geliefert hat. Ein allen Projekten gemeinsamer Faktor sei gewesen, dass alle Unternehmen die Herausforderungen des Elektroauto-Baus völlig unterschätzt hätten, so Palmer.
„Wir haben Gespräche mit etwa zehn Unternehmen geführt“, so Palmer. Und jedes einzelne hatte die Schwierigkeit, ein Auto innerhalb eines konkreten Budgets und eines gewissen Zeitraums zu bauen, vollkommen unterschätzt. „Einige von ihnen werden es schaffen, aber immer über das Budget hinaus und zu spät.“
Quellen: Autocar – Aston Martin boss has doubts on Dyson’s car project