Sachsen scheint der neue Elektromobilitätsmittelpunkt von VW zu werden. Bereits diese Woche Freitag soll die Entscheidung des Aufsichtsrats fallen hinsichtlich zukünftiger Investitionen in den Standort Zwickau. Ab 2019 sollen dort elektrifizierte Fahrzeuge mehrerer Konzernmarken der Wolfsburger vom Band laufen. Damit die E-Auto Produktion in Zwickau allerdings anlaufen kann ist eine Verlagerung der VW-Modelle Passat und Golf in die Werke Emden und Wolfsburg notwendig. Als Stammland des Autobauers bietet sich die Konzentration auf E-Autos an und wird auch aus Betriebsratskreisen favorisiert.
Durch die Konzentration auf einen einzigen Standort entsteht natürlich auch ein Nadelöhr. Im Fall von Problemen könnte so die gesamte Elektroauto-Produktion ins Stocken geraten. Neben der Entscheidung für den deutschen Standort werden auch entsprechende Entscheidungen für USA und China fallen müssen. Eine zeitnahe Entscheidung ist zu erwarten, da Volkswagen die angesprochenen Investitionen von mehr als 20 Milliarden Euro Stück für Stück tätigen muss, um bis zum Jahr 2025 rund 50 rein batteriebetriebene Fahrzeuge und 30 Plug-in-Hybride auf die Straße zu bringen.
Regelmäßig im Herbst legt der VW-Aufsichtsrat einen Plan für die Ausgaben der kommenden Jahre fest. Aufgrund des Dieselskandals hatte das Kontrollgremium die Planungszeit zuletzt auf ein Jahr verkürzt. Wegen des Umbruchs in der Automobilindustrie verkündete VW, dass man auf absolute Zahlen und Planungsziffern für mehrere Jahre – wie es früher üblich war – zu verzichten. In Expertenkreisen geht man davon aus, dass der Plan nun für fünf Jahre aufgestellt sein wird.
Quelle: FAZ.net – Volkswagen fertigt Elektroautos wohl komplett in Sachsen