Ab 2025 will Slowenien die Zulassung von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor schrittweise einschränken. Auf der anderen Seite soll der Anteil von Elektro- und Hybridautos auf den Straßen des Landes deutlich erhöht werden. Weiterhin sollen Car-Sharing Dienste ausgebaut und an Konzepten für die Einführung von autonom fahrenden Fahrzeugen beispielsweise im öffentlichen Personennahverkehr gearbeitet werden. All diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass Slowenien seine international übernommenen Verpflichtungen im Hinblick auf die Klimapolitik und die Reduzierung von klimaschädlichen Abgasemissionen einhalten kann.
Gerade im Bereich des Güterverkehrs ist ein Umdenken erforderlich, wird hier doch mit einer deutlichen Zunahme gerechnet. Bis 2030 geht man in Slowenien von einer Zunahme im Güterverkehr im Bereich von 60 bis 80 Prozent aus, der Passagiertransport steigt um vergleichsweise niedrige 30 Prozent im gleichen Zeitraum. Um die vorgegebene Ziele zu erreichen wurde auf einer Kabinettssitzung Ende Oktober 2017 eine Strategie zur Nutzung alternativer Kraftstoffe verabschiedet. Ein Aktionsplan für die Jahre 2018 bis 2020, mit konkreten Schritten, befindet sich derzeit noch in der Ausarbeitung.
Eins ist bereits jetzt klar, die beschlossene Strategie dürfte erhebliche Konsequenzen für den slowenischen Automobilmarkt haben, aber auch der Industrie neue Impulse für Entwicklungen in den Bereichen Elektromobilität und alternative Antriebe geben. So sieht die Entscheidung des Kabinetts vor, dass ab dem Jahr 2030 keine Automobile mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen, deren Abgasgrenzwert 50 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer überschreiten. Betrachtet man den aktuellen Stand der Technik, erfüllen diese Vorgabe derzeit nur Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge. Somit dürften ab 2030 keine neuen Benzin- und Dieselautos in Slowenien mehr zugelassen werden.
Erste Einschränkungen greifen bereits früher, so soll ab 2025 ein zulässiger Abgasgrenzwert von 100 Gramm CO2 pro Kilometer gelten. Durch diese Maßnahmen geht man davon aus, dass alternative Antriebe bis zum Jahr 2030 auf 200.000 oder 17 Prozent der gesamten Fahrzeugflotte ausmachen werde. Die Zahl der elektrisch angetriebenen leichten Nutzfahrzeuge wird dann 11.000 (Anteil 12 Prozent) erreichen. Ein Drittel der Busse (1.150) soll dann mit CNG (komprimiertes Erdgas) und 12 Prozent der Lkw (4.300) mit LPG (Flüssiggas) betrieben werden.
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, sieht die slowenische Strategie auch den Ausbau der notwendigen Infrastruktur für alternative Kraftstoffe vor. Derzeit wird am Ausbau des E-Ladenetzes unter anderem in Zusammenarbeit mit der ungarischen Firma MOL und der kroatischen INA gearbeitet. Ziel ist, das Netz von E-Ladestationen bis 2020 landesweit auf 1.200 und bis zum Jahr 2030 auf 22.300 auszubauen.
Auch im Bereich des Car-Sharing soll sich in Slowenien etwas bewegen. Einige slowenische Ministerien bieten ihren Mitarbeitern bereits die Nutzung einer eigenen Car-Sharing-Flotte an, dies soll nun ausgeweitet werden und auch anderen Mitarbeitern sowie Unternehmen angeboten werden. Weiterhin findet sich derzeit ein Projekt für autonom fahrende Busse (Induktionsantrieb) im öffentlichen Nahverkehr von Ljubljana in Prüfung.
Quelle: Germany Trade & Invest – Slowenien setzt auf Elektromobilität