Mit einem Mega-Ladecenter mit Ladeplätzen für knapp vier Dutzend Elektroautos ging in Shanghai dieser Tage nach zweijähriger Bauzeit eine Stromtankstelle in Betrieb, die auch in Deutschland neue Perspektiven für die Elektromobilität eröffnen kann.
Auf rund 2500 m² Fläche befinden sich 44 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Hierbei handelt es sich um 13 Gleichstrom (DC)-Lader sowie 29 Wechselstromgeräte. Zwei Tesla-Ladestationen, firmeneigene Carsharing-Fahrzeuge (ausschließlich Elektroautos) sowie Gastronomie-und Entertainment-Angebote runden das Portfolio ab. Die Gleichstrom-Charger warten mit einer Leistung von bis zu 60 kW auf, was Ladevorgänge in rund 20 Minuten ermöglicht.
Der Clou bei alldem: Das Ladecenter speist sich zum überwiegenden Teil aus Strom, der von Photovoltaik-Isolierglaselementen erzeugt wird, die von Asola Technologies aus Erfurt stammen. Die Fähigkeit zur Versorgung mit nachhaltiger Energie stellt einen weiteren Schritt in Richtung Null-Emission dar.
Die in dem Gebäude integrierten 90 kW-Solarmodule liefern für die direkte Fahrzeugladung bis zu 400 kWh Strom pro Tag. Insgesamt kann die Solaranlage maximal 80.000 kWh Strom jährlich erzeugen, der teils für den Nachtbetrieb gespeichert wird und teils ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Etliche Elektroautos lassen sich in dem Mega-Ladecenter täglich mit neuer Energie versorgen. Zusammen mit den Anschlüssen in den Haushalten selbst brauche eine Großstadt vielleicht zehn Solar-Super-Ladecenter, um ihre Ladeanforderungen zu erfüllen, so die Einschätzung von Peter Pang, CEO von Tellus Power, anlässlich der Einweihung der Anlage in Shanghai. Helmut Teschner, Geschäftsführer der TellusPower Europe, erwartet von diesem Projekt deutliche Impulse für die Elektromobilität in Europa, vor allem aber in Deutschland.
„Nachdem sich die aktuelle Debatte einerseits um das Angebot von Elektrofahrzeugen dreht, andererseits um die notwendige flächendeckende Lade-Infrastruktur, können wir mit dem neuen Ladecenter zeigen, dass das Problem Infrastruktur bereits heute realistisch lösbar ist. Das technologische Know-how dafür ist auf jeden Fall bereits verfügbar“ – Helmut Teschner, Geschäftsführer Tellus Power Europe
Bereits im Jahr 2012 errichtete Tellus Power seine erste Solarladestation. An ihr ließen sich gerade einmal zwei Autos pro Tag betanken und kaum jemand gab diesem Projekt eine Zukunftschance. Peter Pang glaubte jedoch an die Idee und investierte weiter in die neue und umweltfreundliche Technologie. Unternehmerischer Mut und visionäres Denken haben sich gelohnt: Pang durfte nun ein Ladecenter einweihen, das in Sachen Nachhaltigkeit, Leistungsfähigkeit und Design weltweit durchaus Maßstäbe setzt.
Quelle: Tellus Power – Pressemitteilung vom 29.11.2017