Für gut 419 Millionen Dollar richtet die kalifornische Luftreinhaltungsbehörde CARB ein neues Testlabor ein, um eine Alternative zu Einrichtungen der Automobilhersteller zu schaffen. Gut ein Drittel der Millionensumme stammen aus dem Bußgeld das Volkswagen im Zuge seiner Bestrafung im Dieselskandal an die US-Behörden überweisen musste. Mit dem neuen Testlabor wird man nicht nur im Kampf gegen den Abgasbetrug vorgehen, sondern auch die Abweichungen zwischen Abgas-Prognose der Hersteller und tatsächlichen Langzeit-Emissionswerten ermitteln. Entstehen soll das Testlabor nahe dem Universitäts-Campus, wobei dies auch mit mobilen Abgas-Testgeräten für RDE-Untersuchungen ausgestattet werden soll, um nicht nur stationäre Prüfungen zu ermöglichen.
Neben dem Neubau des Testlabors gab CARB bekannt, dass man in der nächsten Woche einen Plan vorlegen möchte, der aufzeigt wie Kalifornien die gesetzliche Richtlinie, nach der bis 2030 die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent gesenkt werden sollen, umsetzen kann. Dies könnte durchaus bedeuten, dass bis 2030 40 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos sein müssen. Stand 2017 sind dies gerade einmal drei Prozent der Neufahrzeuge.
Die Trump-Regierung hat dagegen bereits im Frühjahr angekündigt die strengeren Regeln für Spritverbrauch und Emissionen neuer Autos vorläufig außer Kraft zu setzen. Die unter seinem Vorgänger Barack Obama festgesetzten Standards sollten neu überprüft werden. Jedoch sollte durchaus klar sein, dass auf lange Sicht kein Weg daran vorbeiführt, sich über steigende CO2-Emissionen Gedanken zu machen.
Quelle: Automobilwoche – Um weiteren Betrug zu vermeiden: Kalifornien finanziert Abgas-Testlabor aus VW-Strafe