Eines ist klar: Gäbe es hier ein einfaches und lautstark beworbenes “Ja”, dann gäbe es keine Normaltarife mehr. Die Masse würde sie in Anspruch nehmen und der Begriff “Sonderkondition” wäre sinnentleert.
Im Umkehrschluss darf man sich aber nicht darauf verlassen, was etwa Google an den ersten Stellen auswirft oder den Tariftabellen der Versorger entspricht, geschweige denn, Werbebotschaften mit angeblichen “Mega-Preisen” als der Weisheit letzter Schluss betrachten. Denn es gibt tatsächlich Sonderkonditionen für viele Kunden – die Frage lautet “nur” – wie schafft man es ohne Lobby?
Typische Sonderkonditionen für Elektroautos
Mache Gruppen erhalten seit jeher besondere, bessere Konditionen. Schon alleine die Industrie kann, sogar gesetzlich, besser gestellt sein als ein Privathaushalt. Daran wird stets Kritik geübt und der Umweltschutz ist gewiss kein Profiteur dieser Ungleichbehandlung.
Absurditäten wie Rabatte für einen Golfplatz oder Schlachthof erregen die Gemüter zu Recht. Einen interessanten Artikel aus dem Jahr 2015 findet man zu diesem Thema etwa in der Zeit. Anträge auf Lieferung von Strom zu Sonderkonditionen findet man rasch, online und genau illustriert, wer in diesem Genuss kommen kann. Und wer nicht. Offensichtlich sind:
- Sonderkonditionen für Firmen
- Sonderkonditionen für Gruppen
- Sonderkonditionen für bestimmte Berufe
- Sonderkonditionen für zielgerichtete Projekte
Projekte mit bestimmten Zielrichtungen
In der letzten Gruppe gibt es mancherorts Programme, Förderungen, Nachlässe – teils in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand oder durch Sponsoring durch Unternehmen, die gewisse Werbeeffekte und Umsatzsteigerungen damit lukrieren. Sonderkonditionen für elektrisch betriebene Fahrzeuge sind dabei hervorzuheben.
Jedenfalls kann hier ein Sinn für die Allgemeinheit wie Umweltschutz als Ziel statuiert werden – ein Ziel, welches eigentlich eine Verpflichtung des Gesetzgebers darstellt, dessen Regelwerk in Deutschland aber die Sinnfrage zur Farce verkommen lässt. Eine Reduktion der CO2-Emissionen erwirkt die Besserstellung von Industriellen oder Bauern jedenfalls nicht.
Mit Jahresbeginn 2016 die zittert die Branche der elektrisch betriebenen Fahrzeuge bereits um ihre Zukunft. Was ist passiert? China überholt die Deutschen bei der Produktion, dessen Regierung fördert die hiesige Nische ambitionierter.
Der Slogan der schwarz-roten Koalition, Spitzenreiter bei der Produktion sein zu wollen, wurde ins Lächerliche gezogen. Großbritannien, Frankreich und Norwegen bezahlen den Käufern von Elektroautos eine Prämie. Deutschland dagegen halbierte jüngst die Ersparnisse bei der KFZ-Steuer für E-Autos. Eine flächendeckende Schnelllade-Infrastruktur bleibt sie den Besitzern außerdem geschuldet.
Plädoyer für Sonderkonditionen der Energieversorger
Würde man weitere Maßnahmen an den Energieverbrauch koppeln und Sonderkonditionen an den Einsatz sinnvoller Betriebsmittel wie dem Elektroauto und Schaffung von Ladestationen binden, ergäbe sich wohl die ersehnte Infrastruktur wie von selbst – wer Zubrot aus der öffentlichen Hand erhält, wird ehest rasch freie Flächen zur Verfügung stellen. Wer Sonderkonditionen für die Energieversorgung erhält, wenn er ein E-Auto sein Eigen nennt, wird diesen Faktor bei der Anschaffung berücksichtigen. Immerhin werden im Jahr rund 3,2 Millionen Neufahrzeuge zugelassen – der Anteil an Elektroautos liegt aktuell bei rund 0,7 Prozent.
Wunschdenken führt an dieser Stelle zu nichts. Noch ist jeder auf sich gestellt, das Bestmögliche herauszuholen. Es lohnt sich aber, den Grundgedanken des Nachtstroms unter dem Blickwinkel elektrisch betriebener Fahrzeuge zu betrachten.
Nachstrom als Sonderkondition?
Nachtstrom steht nur zu bestimmten Tages- beziehungsweise Nachtzeiten zur Verfügung. Hat man genügend Speicher, kann man zu besseren Konditionen beziehen. Früher hatte man dabei die Beheizung von Gebäuden im Auge. Dabei trat allerdings ein Problem auf: Bei Nachtspeicherheizungen verpuffen zwei Drittel der Ersparnis. Zudem ist Strom generell eine umweltbelastende Heizungsquelle und sollte von alternativen Energien überlagert werden.
Die Lieferanten weisen immer seltener Sonderkonditionen für Nachtstrom aus und die Bundesregierung schaffte schon vor 10 Jahren Ermäßigungen für Nachspeicherheizungen ab. Beide Argumente lassen sich jedoch nicht auf Elektroautos übertragen. Als Energiequelle für Mobilität ist Strom ein Gewinn und die technischen Tücken der Nachspeicherheizungen liegen hier nicht vor.
Die Frage lautet nur, ob oder bei welchem Anbieter sich Nachstrom noch lohnt. In diesem Fall schafft man sich selber seine Sonderkondition und erspart sich Geld für Sprit und Verschleißteile. Wer in den Nachstunden sein Elektroauto auflädt, fährt so billig wie es nur möglich ist. Das erkannten auch die Stromlieferanten und der Trend, Sonderkonditionen für Nachtstrom anzubieten, ist wieder im Steigen. Wer also den Kauf eines Elektroautos andenkt und vielleicht auch noch Grund besitzt, eine öffentliche Ladestation bereitzustellen, sollte folgende Ideen in Betracht ziehen.
Ideale Planung um Sonderkonditionen für E-Autos zu nutzen
- Anbieter mit Nachstrom im jeweiligen Versorgungsgebiet ausfindig machen
- Preisvergleich zwischen den Anbietern
- Preisvergleich mit Treibstoff (Stromkosten/wegfallende Treibstoffkosten)
- Schaffung seiner eigenen Ladestation und/oder Schaffung einer öffentlich zugänglichen Station
- Verhandlungen mit regionalen Energieversorgern oder Kommunen zur Förderung einer öffentlichen Ladestation