Wenn es nach der staatliche Denkfabrik NITI Aayog („The National Institution for Transforming India“) geht, dann ist man ab 2032 in Indien nur noch mit elektrifizierten Fahrzeugen unterwegs. Doch fangen wir von Vorne an. In einem 90-Seiten starken Entwurf hat die einflussreiche Denkfabrik der indischen Regierung unter anderem dazu geraten die Steuern und Kreditzinsen für Elektroautos zu senken – im Gegenzug sollen die Verkäufe von herkömmlich angetriebenen Fahrzeuge zurückgefahren werden.
Auch soll der Aufbau einer breit aufgestellten Ladeinfrastruktur angegangen werden, welche durch Steuern auf Benzin- und Dieselfahrzeuge finanziert werden soll. Zudem sieht das 90-seitige Papier von NITI Aayog den Bau einer staatlichen oder zumindest staatlich finanzierten Batteriefabrik bis Ende 2018 vor.
Da es sich bei Indien um einen der am schnellsten wachsenden Automärkte der Welt handelt und man derzeit noch die Möglichkeit hat entsprechend zu reagieren, geht zumindest die Nachrichtenagentur Reuters davon aus, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit in konkrete Gesetzgebung für den Mobilitätssektor einfließen werden. Bereits heute setzt die dortige Regierung auf die Förderung von E-Fahrzeugen sowie Plug-In-Hybride.
Doch eine solche Entwicklung und vor allem der komplette Umstieg auf elektrifizierte Fahrzeuge geschieht nicht von heute auf morgen. Die NITI-Aayog-Studie Transformative Mobility Solutions for India sieht einen Umstieg in drei Phasen vor, welche sich über einen Zeitraum von fünfzehn Jahre erstrecken. Mit der ersten Phase soll bereits dieses Jahr begonnen werden.
In dieser Phase steht die Kostensenkung im Mittelpunkt, um diese zu erreichen, sollen in einem ersten Schritt in großer Stückzahl Elektrofahrzeuge und standardisierte Wechselbatterien für Zwei- und Dreirad-Vehikel angeschafft werden. Zudem ist die Einführung möglichst günstiger Ladetarife für elektrisch betriebene Fahrzeuge vorgesehen. Auch der bereits erwähnte Aufbau einer eigenen Batteriefabrik – mit Forschung und Produktion soll angegangen werden.
Bis 2025 sollen dann höhere Subventionen für E-Autos zum Tragen kommen, welche es ermöglichen, dass die Preise dieser Fahrzeuge auf das Niveau von Verbrenner kommen. Gerade der Ansatz einer staatlichen Förderung für E-Taxis sowie die Unterstützung der Flottenbetreiber durch spezielle Stromtarife stellt einen vernünftigen Ansatz dar.
Ein wenig abenteuerlicher klingt da schon der Vorschlag, die Zahl an nicht alternativ angetriebenen Fahrzeugen durch eine öffentliche Lotterie sowie die Bevorzugung von Elektro-Modellen bei der Neuwagen-Registrierung zu limitieren. Alleine schafft dies die indische Regierung sicherlich nicht, aber die gerade die Autoindustrie, sträubt sich gegen die vorgeschlagenen Maßnahmen.
Quelle: Ecomento.de – Indien: Nur noch Elektrofahrzeuge ab 2032?