Bereits vergangene Woche habe ich hier im Blog darüber berichtet, dass eine Firmenallianz die Batteriezellen Produktion in Deutschland anstrebt. Für diese haben sich Anlagenbauer Thyssen-Krupp, M+W und Manz mit den Zellverarbeitern Litarion, Batteriemontagezentrum und Streetscooter zu einer „Keimzelle“ zusammengeschlossen, um den Versuch einer Batteriezellenfertigung in Deutschland voranzutreiben.
Diese Woche erfährt man nun, dass auch Autozulieferer Bosch mit dieser Idee spielt und auf lange Sicht in die Produktion von Zellen für Lithium-Ionen-Batterien einsteigen möchte. Die Entscheidung für den zukünftigen Weg soll wohl noch in diesem Jahr fallen. Gemeinsam mit japanischen Unternehmen GS Yuasa entwickelt Bosch bereits Akkuzellen, die deutlich leistungsfähiger als die der Konkurrenz seien, ein Ausbau dieser Erfahrungen in Richutng einer eigenen Produktion ist daher denkbar. Eins ist Bosch-Chef Volkmar Denner auch klar, die Investitionen sind hoch, sogar deutlich „größer als Solar“, vor allem da man den Anspruch hat nicht nur zu produzieren, sondern den Markt anzuführen.
Oder wie Denner sagt: „Wir brauchen genügend technischen Abstand, sonst macht es keinen Sinn“. Der Abstand ist seiner Meinung nach notwendig, um ein schnelles Kopieren zu verhindern. Ob man allerdings dem selbstgesteckten Ziel gerecht werden kann, dass die Technologie der eigenen Produkte besser sein soll als die von Tesla und Panasonic in deren Gigafactory wage ich noch zu bezweifeln. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Sinnvoll ist die Überlegung sicherlich in die Produktion von Zellen für Lithium-Ionen-Batterien zu investieren. Tragen diese doch erheblich zum größten Kostenposten von Elektroautos bei, der Batterie. Das süddeutsche Unternehmen plant für einen etwaigen Einstieg in die Serienproduktion, dass die Fabriken nicht in Deutschland ansässig sein werden. Grund hierfür ist sicherlich auch der Kostenfaktor, welche eine Produktion in Deutschland mit sich bringt, begonnen bei den Löhnen.
Selbst wenn die Bosch AG den Schritt Richtung Serienproduktion von Lithium-Ionen-Zellen nicht geht, scheint das Portfolio bei Elektromobilität derzeit gut aufgestellt. Laut Denner werden pro Jahr gut 400 Millionen Euro in alternative Antriebsart investiert, was so sicherlich auch beibehalten wird. Auch wenn der Bosch-Chef davon ausgeht, dass bis mindestens 2025 rund 85 Prozent aller produzierten Fahrzeuge weiterhin von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden.
Quelle: Ecomento.de – Bosch: Investition für Batteriezellfertigung „größer als Solar“