Obwohl schon ein paar Monate ins Land gezogen sind, hat sich die Lage von Volkswagen nicht gänzlich geändert – das Unternehmen steckt noch immer in einer existenziellen Krise. Dies liegt allerdings nicht nur alleine am Abgasskandal, sondern auch daran, dass das Unternehmen hinsichtlich Themen wie Elektromobilität in Vergangenheit nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hat, wie es andere Hersteller getan haben. Aber das Wolfsburger Unternehmen scheint gewillt diesen Rückstand aufzuholen
Aktuell prüft der Konzern den Bau einer eigenen Batteriefabrik, mit Standort in Deutschland. Hier stehen aktuell die niedersächsische Stadt Salzgitter oder das hessische Kassel im Gespräch. An möglichen Investitionskosten steht derzeit eine Summe von bis zu zehn Milliarden Euro im Raum – selbst für Volkswagen, als den zweitgrößten Autokonzern der Welt, stellt dies eine gewaltige Investition dar. Zum Vergleich, im dem Abgasskandal vorangegangenen Jahr verbuchte der Konzern einen Gewinn von 12,7 Milliarden Euro.
Die Autobranche zweifelte bislang an der Wirtschaftlichkeit einer solchen Batteriezellenproduktion. So musste Daimler Ende 2015 seine Zellfertigung im sächsischen Kamenz einstellen, da das Ergebnis nicht wie geplant eintrat. Nur die Batteriesysteme selbst bauen die deutschen Autobauer zusammen. Hierdurch erklärt sich auch die Höhe der Investition, wenn man hinsichtlich der Technik einen großen Schritt nach vorne machen möchte.
“Ich bin der Meinung, wir brauchen eine Batteriefertigung in Deutschland. Das ist die Kerntechnologie der Elektromobilität – ein großer Teil der Wertschöpfung wird in Zukunft die Batterie sein. Insofern fände ich eine konzertierte Aktion richtig.” – Herbert Diess, VW-Markenchef
Dennoch dementiert das Unternehmen einen fixen Plan für die Fabrik zu haben, das Ganze wird noch als Spekulationen abgetan. Dass sich allerdings etwas ändern muss ist auch klar, denn wie sonst soll Volkswagen das selbstgesteckte Ziel bis 2018 Marktführer in der E-Mobilität zu werden erreichen!?
Man darf gespannt sein, was hier zukünftig auf dem deutschen Markt passiert. Persönlich bin ich der festen Überzeugung, dass die deutschen Automobilhersteller den Ernst der Lage erkannt haben und gegensteuern werden, um nicht zu abhängig von asiatischen oder amerikanischen Batterieherstellern zu werden.