In der Nähe von Gävle, eine Stadt in Mittelschweden, wurde vor knapp zwei Wochen die weltweit erste elektrische Straße eröffnet. Diese ist das Ergebnis einer bisher einzigartigen Partnerschaft, deren Ziel es ist, denn Weg zu einem erdölfreien Verkehr aufzuzeigen. Die verwendeten Elektrolastwagen stammen hierbei von Scania, welche auf einem Teilstück von zwei Kilometern, unter realen Verkehrsbedingungen betrieben wurden.
Der zweitausend Meter lange Abschnitt – auf der Autobah E16 – der weltweit elektrischen Straße – eHighway – wurde am 22. Juni 2016 eröffnet. Auf diesem war ein elektrifizierter Scania Lkw mittels einem von Siemens entwickelten Oberleitungssystem im realen Verkehr unterwegs.
„Die elektrische Straße ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem Verkehr ohne fossile Brennstoffe. Scania engagiert sich für den Erfolg dieses Projektes und setzt sich für nachhaltige Transportlösungen ein.“ – Claes Erixon, Leiter der Forschung und Entwicklung von Scania
Den benötigten Strom erhalten die Lastwagen über einen hinter der Kabine auf dem Rahmen montierten Stromabnehmer, der an die Fahrdrähte über der rechten Spur angeschlossen wird. So können sich die Lkw während der Fahrt beliebig an die Oberleitung anschließen und wieder abkoppeln.
Befindet sich der LKW außerhalb der Spur mit dem Fahrdraht, koppelt sich der Stromabnehmer des LKW automatisch ab und dieser stellt von Strombetrieb der Oberleitung auf Verbrennungsmotoer oder auf einen batteriebetriebenen Elektromotor um. Gleiches geschieht, wenn ein LKW zum Überholen eines anderen LKWs ausholt.
Für Scania ist diese Entwicklung ein Schlüsselelement, um das bis 2030 gesteckte Ziel einer energieeffizienten und erdölfreien Fahrzeugflotte anbieten zu können, zu erreichen. Zudem trägt das Unternehmen dazu bei, Schwedens Konkurrenzfähigkeit auf dem sich schnell entwickelnden Gebiet des nachhaltigen Transports zu stärken.
„Die potenziellen Kraftstoffersparnisse durch Elektrifizierung sind erheblich und die Technologie hat das Zeug dazu, zu einem Grundpfeiler des erdölfreien Straßenverkehrs zu werden.“ – Nils-Gunnar Vågstedt, verantwortlich für die Forschung im Bereich Elektrifizierung bei Scania
Entstanden ist das elektrifizierte Teilstück der Autobahn, nahe der Stadt Gävle, durch eine öffentliche Auftragsvergabe für innovative Lösungen, welche von den schwedischen Behörden lanciert wurde. Das Programm umfasst rund 77 Millionen SEK aus der öffentlichen Hand sowie ungefähr SEK 48 Millionen SEK, welche durch Unternehmen und die Gävleborger Behörde finanziert werden, die das Gebiet Schwedens verwaltet, indem sich die elektrische Straße befindet.
Hierbei wird die Technologie hauptsächlich von der schwedischen Transportbehörde Trafikverket, der schwedischen Energiebehörde Energimyndigheten, der Innovationsstelle Vinnova, Scania und Siemens finanziert, und die Region Gävleborg übernimmt die Projektkoordination.
Quelle: Pressemitteilung Scania – Erste elektrische Straße der Welt in Schweden eröffnet vom Donnerstag, 30. Juni 2016 10:00