In meinem Beitrag „Erfolgreiche Tests zum dynamischen Laden mit PRIMOVE in Mannheim“ bin ich bereits auf erste Versuche des dynamischen Ladens bei LKWs eingegangen. Nun geht das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) mit Sitz auf dem Uni-Campus in Vaihingen einen Schritt weiter und untersucht das induktive Laden von Elektrofahrzeugen im privaten und öffentlichen Raum.
So erforschen diese, wie man kabelloses Laden mit Hilfe induktiver Energieübertragung für Elektroautos im Alltag nutzbar macht. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern hat man im Kontext des Projekts BIPoLplus (Berührungsloses, induktives und positionstolerantes Laden) die dazu benötige Technologie untersucht. Gefördert wird dieses Projekt zudem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, im Rahmen des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West, mit insgesamt rund 5,1 Millionen Euro. Eine gute Basis, um neue Erfahrungen/Erkenntnisse auf dem Gebiet des induktiven Ladens von Elektrofahrzeugen zu erarbeiten.
„Induktives Laden ermöglicht es, das Elektroauto auf der Ladespule zu parken und die Batterie lädt sich dann von selbst auf. Das macht den Ladevorgang komfortabler und praktischer“ – Bastian Mayer, Betreuer des Projekts am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte
Anpassung der Infrastruktur und Elektronik notwendig
Möchte man induktives Laden aus dem Forschungslabor in die Realität holen, sind allerdings einige Anpassungen im Bereich der Infrastruktur und Fahrzeugelektronik notwendig. Einfach ausgedrückt muss das Fahrzeug mit einer speziellen Spule ausgerüstet sein – auf der Unterseite des PKW, das Gegenstück ist im Boden verbaut. Zwischen den beiden Spulen wird mittels eines magnetischen Wechselfelds Strom berührungslos übertragen und die Batterie geladen. Die Ladeleistung ist vergleichbar mit dem heutigen Stand einer Wechselstrom-Schnellladung mit Kabel.
So könnte mit dieser Technik ein kleineres E-Fahrzeug, wie beispielsweise der E-Smart, innerhalb von 45 Minuten vollständig geladen werden. Ermöglicht werden soll das induktive Laden sowohl im privaten, als auch öffentlichen Bereich. Zuvor gilt es allerdings noch ein wenig Forschung zu betreiben, um beispielsweise die exakte Ausrichtung der Spulen zu ermitteln, um eine möglichst effiziente Ladung zu ermöglichen. Weiterhin gilt es die Spule so im Auto zu verbauen, dass diese zwar induktiv Laden kann, aber auch nicht Gegenstände und Lebewesen in Mitleidenschaft zieht, wenn das Magnetfeld gerade am Arbeiten ist.