Schleswig-Holstein und Hamburg wollen ernst machen und bis zum Jahr 2035, also in gut 20 Jahren, zu 100% auf Ökostrom setzen. Mit ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass das Unternehmen, mit immerhin 4,5 Millionen Einwohnern, bis 2035 die Hälfte der CO2-Emissionen reduzieren soll. Ein “Jahrhunderprojekt” wie es der Hamburger Senator Frank Horch bezeichnete. Dennoch möchten sich alle Beteiligten der Herausforderung stellen und sind zuversichtlich dieser gewachsen zu sein.
Nutzen möchte man für die Erzeugung des Ökostroms Windkraft – schließlich wird in Norddeutschland mit aktuell 7.000 Megawatt der meiste Windstrom Deutschlands erzeugt. Damit erreicht man noch nicht einmal die Hälfte des auf 15.000 bis 20.000 Megawatt geschätzten Erzeugungspotenziale für Strom aus erneuerbaren Energien. Daher möchten Schleswig-Holstein und Hamburg bereits in zehn Jahren 70 Prozent des derzeitigen Erzeugungspotenzials nutzen. Dies ist deutlich mehr als die Bundesregierung bis dahin für ganz Deutschland erreichen möchte und kann.
Energiewende vorantreiben: NEW 4.0
Mit dem Zusammenschluss “NEW 4.0”, welcher auf Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik setzt soll im Praxisgroßtest das Energiesystem der Zukunft erprobt werden. Rund 60 Partner wollen die Energiewende vor Ort in rund 100 Einzelprojekten umsetzen.
“Die Einzigartigkeit und besondere Herausforderung von NEW 4.0 ist, das erstmalig das Zusammenspiel der unterschiedlichen technologischen Lösungsansätze, die marktorientierte Integration in den Energiemarkt und die regulatorischen Rahmenbedingungen ganzheitlich in diesem Praxisgroßtest erprobt werden. Die Ergebnisse werden zum Gelingen der notwendigen Transformation des gesamten Energiesystems beitragen” – Professor Beba, Koordinator und Projektleiter
Quelle: wiwo.de – Energiewende vor Ort: Der Norden probt die Umstellung auf Ökostrom