Bei der 2. eRUDA am vergangenen Wochenende (27.+28.09.) fuhren 165 Elektrofahrzeuge vom Pedelec über eScooter, neue und alte E-Autos bis hin zum 100% E-Bus rund um den Ammersee und bewiesen die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge und den großen Spaß, den elektrisches Fahren auslöst.
Die eRUDA hat das Starnberger Fünf-Seen-Land ein Wochenende lang „unter Strom“ gesetzt. Sie ist damit eine der großen Bühnen für E-Mobilität in Deutschland. Die Zahl der Teilnehmer ist von 105 auf 165 erheblich gestiegen. Auch die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes hat sich in den vergangenen 15 Monaten deutlich geändert. So dominieren im zweiten Jahr die Kompaktwagen, die auch für die Mehrheit der Bürger erschwinglich sind, das Teilnehmerfeld der eRUDA. Gleichzeitig zeigt sich die rasante Entwicklungsgeschwindigkeit der E-Mobilität durch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Modelle der diesjährigen E-Rallye bei der letzten eRUDA noch gar nicht auf dem Markt waren.
Dominiert wurde die eRUDA 2014 von Renault, die mit den drei angebotenen Modellen mit insgesamt 51 Fahrzeugen vertreten waren. Mit Fahrzeugen von Tesla waren 13 Teilnehmer unterwegs, gefolgt von Volkswagen mit 11 – umso bemerkenswerter, da VW erst seit wenigen Monaten mit E-Autos am Markt vertreten ist, Twike mit 10 und BMW mit 6. Spannend bleibt, wie sich die Landschaft bis zur nächsten eRUDA in 12 Monaten entwickeln wird.
Das neue Konzept der eRUDA – ein voller Erfolg!
Das neue Konzept der lokalen eMOBIL Veranstaltungen in Dießen, Landsberg, Weilheim und Starnberg mit starken Partnern vor Ort als Organisatoren ging voll auf. Damit hat die eRUDA einen enormen Zuwachs an Besuchern verzeichnen können.
Begünstigt wurde dieser Zustrom durch die positive Stimmung der Öffentlichkeit zur E-Mobilität und das Kaiserwetter am vergangenen Wochenende kam der positiven Stimmung ebenfalls zugute.
Lade-Park – ein entscheidender Erfolgsfaktor
E-Mobilität wird zur überzeugenden Lösung, wenn der Verbund mit der Ladeinfrastruktur harmoniert. Was im Großen noch an einigen Stellen der Nachbesserung bedarf, konnte bei der eRUDA im Lade-Park überzeugend gelöst werden. Der Strom wurde von den Stadtwerken Fürstenfeldbruck aus 100% Wasserstrom geliefert. Die Verteilung wurde von der Firma Nelhiebel, die unter anderem auf die Stromversorgungen bei großen Messen und Veranstaltung spezialisiert ist, vorbildlich den Teilnehmern der eRUDA zur Verfügung gestellt. Die Ladepunkte wurden von ABL-SURSUM, Schneider Electric, P-Charge von Schletter und crOhm mit modernster Ladetechnik ausgerüstet. Als Spezialist für Gleichspannungs-Schnellladung stellte ies gleich zwei Lader mit hoher Leistung zur Verfügung, die sowohl den international führenden CHAdeMO als auch den von den deutschen Autobauern favorisierten Standard CCS bedienten. Mit dem Solar-Carport von Galaxy Energy konnte direkt Sonnenstrom geladen werden und die nächtliche LED Beleuchtung versetzte den Lade-Park in die richtige Stimmung. Sowohl in der Breite der angebotenen Lademöglichkeiten als auch in der Leistung nimmt der eRUDA Lade-Park eine Spitzenstellung ein. Auch das ist einer der wichtigen Bausteine für die erfolgreichste E-Rallye Deutschlands, denn alle Fahrzeuge wurden sicher und zuverlässig geladen.
Gewinner der eRUDA
Gewinner in erster Linie ist die E-Mobilität. Da die Alltagstauglichkeit der zentrale Kern der eRUDA ist, wurde das Ergebnis von der wieder durch die Gemeinde Inning getragenen Sonderprüfung mit Spannung erwartet. Hier lieferten sich der Renault ZOE und der e-Golf von Volkswagen ein Kopf an Kopf Rennen, das beide mit herausragenden 78 Punkten siegreich bestehen konnten. Bei den Rollern hatte der Emco Nova die Nase vorn, die Kategorie der Plug-in Hybride entschied der Mitsubishi Outlander für sich und bei den LKW’s war der Renault Kangoo vorne.
Mit dem ältesten Fahrzeug war wie schon 2013 Wolfgang Schreiber mit seinem CityEl Baujahr 1990 dabei. Die Wertung der meisten gefahrenen Gesamtkilometer hat Stefan Herrchen mit seinem TWIKE mit 174.000 km auf dem Tacho knapp für sich entscheiden können. Die weiteste Anreise konnte Roland Klose mit seinem Renault ZOE verzeichnen. Er reiste aus der Nähe von Bremen an. Da ihm diese Entfernung offensichtlich noch nicht genug war, hat er die Anreise noch mit einem Kurzurlaub in Graz bei unseren Nachbarn in Österreich verbunden und hatte stolze 2.010 Wertungskilometer. Die bei nicht eMobilfahrern (noch) verbreitete Reichweitenangst tritt da komplett in den Hintergrund.
Die Gesamtwertung konnte sich mit Abstand und neuem Rekord das GoingElectric Team ZOE sichern. Arthur Seitz und seine Mitstreiter konnten mit 37 Renault ZOE‘s im Team punkten. Sie profitierten zusätzlich vom Gewinn der Sonderprüfung Alltagstauglichkeit. Zweiter wurde das Team erh elektro-roller & -räder aus Herrsching am Ammersee. Das Team gefiel durch die breite Palette von eFahrzeugen in allen Kategorien. Dieser von Michael Dehnert aus Überzeugung vertretene Ansatz überzeugte auch beim vom Bundesverband eMobilität ausgerufenen Sonderpreis. Den dritten Platz teilten sich das Team TWIKE Pilots und die Tesla Fahrer und Freunde (TFF). Die rasante Entwicklung der E-Mobilität spiegelt sich deutlich in der Reihung der Gesamtwertung der eRUDA wieder. Waren das TWIKE Pilots Team und die TFF 2013 auf den Pläzen eins und zwei ist dieses Jahr das GoingElectric Team ZOE mit Abstand vorne. Dies ist umso bemerkenswerter da der ZOE erst zur letztjährigen eRUDA seine Markteinführung feierte. Damals war Renault mit nur einem Vorführmodell vertreten.
Fazit
Die meist gestellte Frage der Besucher, ob die E-Mobilität alltagstauglich ist, hat die 2. eRUDA überzeugend beantwortet. Offen bleibt, ob und wer im nächsten Jahr den starken Auftritt der Renault ZOE’s toppen kann. Der Gedanke an den Lokalmatador aus München ist natürlich naheliegend. Oder ist es VW, der die E-Version des Golf zum Volkswagen macht? Neue Player werden nächstes Jahr mit der Mercedes B Klasse und dem KIA Soul EV das Feld bereichern. Wir sind schon gespannt!