Nach dem Auftakt seiner Reise nach China verkündete Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, dass China wohl bereit sei die von den deutschen Autobauern gefürchtete Produktionsquote für Elektroautos zu lockern, wie in einem aktuellen Artikel der FAZ zu lesen ist. So war zunächst ursprünglich von der chinesischen Regierung geplant, bereits ab 2018 eine strengere Produktionsquote für Autos mit alternativen Antrieben einzuführen. Kurz angerissen hatte ich das Thema bereits in diesem Beitrag.
Davon ausgehend müssten Automobilhersteller acht Prozent ihrer Fahrzeug-Verkäufe mit alternativen Antrieben wie Elektroautos oder Plug-In-Hybriden erzielen. Werden diese Vorgaben nicht erfüllt drohen Strafen. Hört sich erst einmal sinnvoll an, bedenkt man, aber den derzeitigen Entwicklungsstand dürfte dies bei VW; Audi, Daimler und BMW schon alleine am fehlenden E-Auto-Angebot scheitern.
Die deutsche Bundesregierung hat sich daher für die heimischen Automobilhersteller stark gemacht und mit China verhandelt. Aber nicht nur deutsche Firmen sahen die Quote als zu überzogen an, selbst die chinesischen Autobauer warnen vor zu ambitionierten Zielsetzungen. China meint es dennoch ernst mit der E-Mobilität, bis 2020 sollen 12.000 neue Ladestationen und 4,8 Millionen Ladesäulen landesweit aufgestellt werden. Bis dahin will man von rund einer halben Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen auf gut fünf Millionen gekommen sein.
„Was wir wollen ist, dass (VW) bei öffentlichen Ausschreibungen, bei der Frage der Zulassungen genauso behandelt wird wie chinesische Anbieter.“ – Sigmar Gabriel, Bundesaußenminister
Das Thema wird aber auch sicherlich in den kommenden Wochen bei den Besuchen von Chinas Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang in Berlin eine Rolle spielen. Es bleibt sicherlich spannend, wie sich die E-Quote in China und die damit verbundenen Auswirkungen auf deutsche Automobiler entwickelt.
FAZ.net – Gabriel in China: Einigung im Streit über E-Autos steht