Am Dienstag, dem 3. April 2012, hat die deutsche Bundesregierung über die Vergabe von Fördermitteln für innovative Elektromobilität-Projekte in Deutschland entschieden. Aus den 23 Bewerbungen wurden schließlich vier Projekte ausgewählt. Erfahren Sie hier mehr über die Entscheidung und die einzelnen Projekte.
Die deutsche Bundesregierung hat folgende Projekte / Regionen im Rahmen des Programms ‘Schaufenster Elektromobilität‘ für eine Förderung ausgewählt:
- Living Lab e-mobil BW (Baden-Württemberg)
Die Schaufenster-Region konzentriert sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe. Rund 120 Partner haben sich in 41 Einzelprojekten zusammengeschlossen. Das gesamte Projektvolumen beträgt 153 Millionen Euro. Bis Ende 2015 werden mehr als 3.100 Elektrofahrzeuge eingesetzt.
- Internationales Schaufenster der Elektromobilität (Berlin/Brandenburg)
Im Schaufenster Berlin-Brandenburg sollen 74 Projekte umgesetzt werden, darunter 35 Kernprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro. Davon stammen rund 75 Millionen Euro aus privaten Mitteln; das Land Berlin unterstützt mit bis zu 25 Millionen Euro. 14 globale Automobilmarken aus neun Automobilunternehmen sind beteiligt. Dazu kommen die Branchenführer in Automobilzulieferung, Energietechnik, Infrastruktur und Transport. Die großen deutschen Energieversorger sind ebenso mit von der Partie wie global agierende Logistikunternehmen, ebenso wie namhafte IT- und Kommunikationsunternehmen.
- Unsere Pferdestärken werden elektrisch (Niedersachsen)
Seit Frühsommer 2011 wurde unter Federführung der Metropolregion und mit Hilfe von Niedersächsischer Staatskanzlei und Wirtschaftsministerium die Konzeption für das Niedersächsische Schaufenster erarbeitet. Ergebnis der Bemühungen: insgesamt 37 Projekte. Unter dem Dach der Metropolregion versammelten sich über 200 Partner, darunter Großunternehmen wie die Volkswagen AG, Continental AG und Johnson Controls ebenso zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen. Die Allianz umfasst ebenso Wissenschaft und Hochschulen, Kammern und Verbände, Gewerkschaft und Kommunen, die regionalen Wachstumsinitiativen und Wirtschaftsförderungen und das Land Niedersachsen.
- Elektromobilität verbindet (Bayern/Sachsen)
Für den Erfolg der Bewerbung aus Bayern-Sachsen spricht der breite Ansatz mit fünf thematischen Schwerpunkten. Die Themen „Langstreckenmobilität“, „Urbane und Ländliche Mobilität“ sowie „Internationale Verbindungen“ und „Aus- und Weiterbildung“ bilden ein umfangreiches Gesamtkonzept. Nicht nur Projekte rund um das Elektrofahrzeug werden bedient, sondern auch Vorhaben in den Bereichen Energiesystem und Verkehrssystem. Das bayerisch-sächsische Schaufenster wird einen funktionierenden Markt für Elektrofahrzeuge vorbereiten und die Frage- und Problemstellungen im Bereich Elektromobilität für den Nutzer klären. Die Freistaaten Bayern und Sachsen haben für das Schaufensterprojekt ‘Elektromobilität verbindet’ zusammen 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die Entscheidung beruht auf den Empfehlungen einer 13-köpfigen Fachjury aus Wissenschaftlern und Fachverbänden, welche die 23 Bewerbungen geprüft und bewertet hatte. Als ‘Schaufenster’ sind diejenigen groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben ausgewählt worden, in denen die innovativsten Elemente der Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem gebündelt und deutlich – auch international – sichtbar gemacht werden.
Der Entscheidung der Bundesregierung schließt sich ein Verfahren zur Prüfung und Bewilligung der in den erfolgreichen Schaufenstern gebündelten Einzelprojekte an. In diesem Verfahren werden auch die jeweiligen Fördervolumina festgelegt. Die Bundesregierung schließt sich dem Votum der Fachjury an, dass kein Schaufenster mit mehr als 50 Millionen Euro Bundesmitteln gefördert werden sollte, um in der Summe eine möglichst große Bandbreite an innovativen Konzepten verwirklichen zu können.
Die ‘Schaufenster Elektromobilität’ sind eine Maßnahme aus dem Regierungsprogramm Elektromobilität von Mai 2011 – die Bundesregierung greift damit eine Empfehlung der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) aus deren 2. Bericht auf. Für das auf drei Jahre angelegte Programm stellt der Bund Fördermittel in Höhe von bis zu 180 Millionen Euro zur Verfügung.
Verkehrsminister Ramsauer:
Die neuen Schaufenster werden zum Aufschwung der Elektromobilität in Deutschland erheblich beitragen. Die vier ausgewählten Regionen hatten olympiareife Konzepte vorgelegt – und werden jetzt mit Hilfe der Bundesregierung elektrisiert.
Es bleibt dabei: 2020 sollen mindestens eine Million Elektroautos auf unseren Straßen unterwegs sein. Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge sollte aus deutscher Produktion kommen.